Berlin:

Altmaier: „Krise hat Verwundbarkeit globaler Lieferketten offengelegt. Für einen Ausbau und
Diversifizierung brauchen wir eine starke WTO“

 

Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat heute mit den EU-Handelsministern in einer weiteren
Videokonferenz die handelspolitischen Konsequenzen der COVID-19-Pandemie und Schlussfolgerungen für
die Welthandelsorganisation (WTO) erörtert. Einigkeit bestand unter den Handelsministern, dass eine
multilaterale Handelsorganisation wie die WTO – gerade in Krisenzeiten – wichtiger denn je ist.
Bundesminister Altmaier: „Die Krise hat die Verwundbarkeit globaler Lieferketten offengelegt, etwa
bei medizinischen Schutzausrüstungen. Wir müssen den Unternehmen deshalb die Möglichkeiten geben,
ihre Handels- und Lieferbeziehungen auszubauen und zu diversifizieren, also auf mehrere Standbeine
zu stellen. So tragen wir zu widerstandsfähigeren Lieferketten bei. Dafür brauchen wir eine starke
WTO. Wir müssen sie deshalb besser und handlungsfähiger machen“.
Für die Handelsminister gehören hierzu bereits ergriffene Initiativen wie die Verbesserung von
Transparenz für handelsbeschränkende Maßnahmen und staatliche Stützungsmaßnahmen. Auf mittlere und
längere Sicht müsse aber auch weiter an der Reformagenda für die WTO gearbeitet werden, etwa zur
Schaffung von Regeln für den digitalen Handel oder zur Wiederherstellung der vollen
Funktionsfähigkeit der Streitschlichtung in der WTO.
Auch die Bedeutung des digitalen Handels sei mit der Krise nochmal deutlich geworden. Einigkeit
bestand, dass die Erholung der Krise nachhaltig sein müsse. Der Aufschwung nach der Krise müsse
weiter Hand in Hand mit ehrgeizigen globalen Umwelt- und Arbeitsschutzstandards gehen. Die
EU-Kommission kündigte eine Überarbeitung ihrer handelspolitischen Strategie – gerade auch im
Lichte der COVID-19-Krise – bis zum Jahresende an.

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/20200609-altmaier-krise-hat-verwundbarkeit-globaler-lieferketten-offengelegt.html

Quelle: bmwi.bund.de

Von redaktion