Berlin:
Meeresschutz
Bundesumweltministerium startet Aufruf für Förderprogramm gegen
Meeresmüll
Meeresmüll ist eine der weltweit größten umweltpolitischen
Herausforderungen. Vor allem Plastikmüll verursacht erhebliche
Umweltschäden. Zum Schutz der Funktionen der Meere startet das
Bundesumweltministerium erstmals einen Förderaufruf zu seinem Programm
gegen Meeresmüll. Ab sofort können sich Projekte bewerben, die entweder
aktiv zu nachhaltiger Produktion, Vertrieb und Nutzung und damit zur
Abfallvermeidung beitragen. Oder sie stellen eine geordnete
Abfallbewirtschaftung mit umweltgerechten Entsorgungs- und
Recyclingstrukturen in Schwellen- und Entwicklungsländern sicher.
Jedes Jahr werden mehrere Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere
eingetragen. Sie gefährden nicht nur die Meeresbewohner unmittelbar. Auch
die weiteren Wirkungen auf Mensch und Umwelt sind deutlich zu spüren: In
die Meere eingetragenes Plastik gelangt in die Nahrungskette und
beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der marinen Ökosysteme als Ganzes.
Diesem Schaden an der Natur will das Programm „Marine Debris Framework –
Regional hubs around the globe“ (Marine:DeFRAG) entgegenwirken.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir brauchen dringend konkrete
Maßnahmen gegen die Vermüllung der Meere. Die Belastung der Meere vor
allem mit Plastikmüll macht uns sehr deutlich, dass unsere Gewohnheiten in
einer vernetzten Welt globaler Liefer- und Konsumketten weltweit
problematische Auswirkungen haben. Deutschland nimmt mit diesem
Förderprogramm seine besondere Verantwortung in der Welt wahr: als
Technologie- und Verfahrensführer im Umweltbereich und zugleich als
Industrie- und Sitzstaat internationaler Unternehmen der Plastikökonomie.
Wir lösen damit einige unserer Zusagen zu den G7- und G20-Aktionsplänen
gegen Meeresmüll ein.“
Die geförderten Projekte sollen die Entstehung von Abfällen an Land
möglichst schon direkt an der Quelle vermeiden helfen. Plastikmüll soll
gar nicht erst in Flüsse und Meere gelangen. Gefördert werden daher
Kooperationen, die mit erprobten Lösungen mittelfristig die Menge an
Plastikmüll reduzieren oder Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme
aufbauen. Zentrale Aspekte der Förderung sind Multiplizierbarkeit,
Anschlussfähigkeit und der Fortbestand der gewählten Ansätze. Das
Förderprogramm unterstützt Projekte zu Politikberatung,
Kapazitätsaufbau, Technologiekooperation und Investitionen sowie zur
Implementierung des jeweiligen institutionellen Rahmens. Neben
Anrainerstaaten belasteter Flüsse liegt der Fokus auf küstennahen
Regionen und Inselstaaten.
Im ersten Schritt des Auswahlverfahrens werden die eingereichten
Projektskizzen begutachtet. Anschließend durchlaufen die ausgewählten
Vorhaben ein ausführliches Antragsverfahren. Die Projektskizzen können
bis spätestens 15. Juni 2020 beim zuständigen Projektträger „Zukunft –
Umwelt – Gesellschaft“ (ZUG) eingereicht werden.
Das Programm richtet sich an Durchführungsorganisationen des Bundes,
Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und
Forschungseinrichtungen, deutsche Ableger internationaler und
multilateraler Organisationen und Einrichtungen, die einen Sitz in
Deutschland haben.
Weitere Informationen zum Förderaufruf finden Sie auf der
Programm-Webseite der ZUG:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=+jJbl49jGgiHfllOTRSCOll8GiwXLYBLpWNYcTA2+3WBuBNZyf+roKSsg41K6FIQ
Quelle: bmu.bund.de