München:
Huml setzt auf „Bayerische Zukunftsstrategie“ für die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin anlässlich eines Fachtages in Nürnberg: Expertenkreis „Hospiz- und Palliativversorgung“ erarbeitet neue Konzepte
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt beim weiteren Ausbau der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen auf neue Konzepte und eine verstärkte Zusammenarbeit mit Verbänden und anderen Fachleuten. Huml betonte am Mittwoch anlässlich des „Fachtags zur Zukunft der Hospiz- und Palliativversorgung“ in Nürnberg: „Mein Ziel ist es, den Menschen bis zuletzt ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen zu ermöglichen. Alle Menschen in Bayern sollen in ihrer Nähe passende Angebote vorfinden. Deshalb arbeiten wir an einer langfristig angelegten ‚Bayerischen Zukunftsstrategie zur Hospiz- und Palliativversorgung‘. Diese Strategie wird derzeit gemeinsam mit dem eingerichteten Expertenkreis erarbeitet, in dem alle Akteure der Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern vertreten sind.“
Der Expertenkreis „Hospiz und Palliativversorgung“ wurde Mitte 2018 eingerichtet, um neue Konzepte für eine verbesserte und zukunftsfähige Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern zu entwickeln. Dem dauerhaften Gremium gehören alle Akteure der Hospiz-und Palliativversorgung auf Ebene der Landes-Verbände bzw. Organisationen und Vereinigungen an.
Die Ministerin betonte: „Wir haben bereits viel erreicht. Schon jetzt nimmt Bayern im bundesweiten Vergleich eine Vorreiterrolle in der Hospiz- und Palliativversorgung ein. Viele Versorgungsangebote auf höchstem Qualitätsniveau sind in Bayern schon Realität. Ich wünsche mir, dass wir uns in Zukunft noch breiter aufstellen: Nicht nur auf Palliativstationen und im Hospiz, sondern auch zu Hause und im Pflegeheim.“
Auf dem Fachtag wurden neue Konzepte für hospizliche und palliative Tagesangebote und alternative Wohnformen vorgestellt, Fragen zu Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Hospiz- und Palliativversorgung diskutiert sowie die Herausforderungen beleuchtet, die die palliative Versorgung immer älter werdender geriatrischer Patientinnen und Patienten stellt.
Huml unterstrich: „Der bedarfsgerechte Ausbau der Strukturen in den Städten und ländlichen Regionen ist mir sehr wichtig. Wir werden deshalb den Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote auch in den kommenden Jahren kräftig unterstützen. Unser Ziel ist es, die Angebote langfristig zu verdoppeln. Allein im Doppelhaushalt 2019/20 stehen für den Ausbau jährlich über 2,1 Millionen Euro zur Verfügung.“
Derzeit gibt es in Bayern an insgesamt 112 Krankenhäusern stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen. So verfügen 52 Kliniken über eine Palliativstation mit insgesamt 486 Palliativbetten und es gibt bayernweit mittlerweile 72 palliativmedizinische Dienste. Außerdem gibt es in Bayern 45 Teams zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Erwachsene (SAPV) und sechs Teams für Kinder und Jugendliche (SAPV-KJ).
An 20 Standorten im Freistaat werden mittlerweile 219 stationäre Hospizplätze vorgehalten. Langfristig ist in den kommenden Jahren eine Erhöhung auf 280 stationäre Hospizplätze vorgesehen. In Bayern gibt es ca. 140 Hospizvereine. Rund 7.000 Ehrenamtliche engagieren sich in der ambulanten Hospizversorgung. Sie begleiten die Betroffenen und ihre Angehörigen und Familien insbesondere zu Hause, in Krankenhäusern oder in stationären Pflegeeinrichtungen.
Quelle:stmgp.bayern.de