München:
Betriebsvergleich für die Hotellerie und Gastronomie in Bayern 2019
Aiwanger: „Bayerns Gastgewerbe ist auf Kurs“
Bayerns Gastgewerbe ist in sehr guter Verfassung. Seit 2014 ist der Branchenumsatz um 17,6 Prozent gestiegen und lag 2017 bei fast 19 Milliarden Euro. Bei den wesentlichen Kennzahlen liegen die bayerischen Betriebe über dem Bundesdurchschnitt. Diese Ergebnisse sind Teil der Erhebung „Betriebsvergleich für die Hotellerie und Gastronomie in Bayern 2019“, die das Bayerische Wirtschaftsministerium in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern und der LfA Förderbank Bayern vorgestellt hat.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Unsere Gastwirte im Freistaat leisten hervorragende Arbeit: Mehr als jeder fünfte Euro, der 2017 im deutschen Gastgewerbe umgesetzt wurde, ging in die Kasse eines bayerischen Betriebes. Der Durchschnittsumsatz einer Gaststätte liegt in Bayern zudem klar über dem Bundeswert. Als Staatsregierung unterstützen wir die Hoteliers und Gastwirte dabei, sich fit für die Zukunft zu machen. Unser Gaststättenmodernisierungs-Programm ist das beste Beispiel für eine passgenaue Förderung. Speziell für dieses Programm haben wir Mittel in Höhe von 30 Millionen Euro bereitgestellt, nun wird mit Hochdruck an den Bescheiden gearbeitet. Solche Initiativen sind wichtig, damit Bayerns Gastgewerbe auch in Zukunft auf Kurs bleibt und bestehende Herausforderungen meistert.“ Darüber hinaus hat die LfA Förderbank Bayern im vergangenen Jahr über 200 Betrieben im Tourismusbereich 118 Millionen Euro an Förderkrediten zugesagt. Damit konnten Investitionen in Höhe von rund 225 Millionen Euro angestoßen werden.
Wie aus der Studie hervorgeht, haben es gerade kleine und mittlere Betriebe oft schwer, Investitionen aus eigener Kraft zu stemmen. Ein großes Problem ist zudem die stark zurückgegangene Zahl der Auszubildenden auf knapp 9.200 im Jahr 2018. 2007 waren es noch über 16.000.
„Die Rekordjagd im Gastgewerbe geht weiter. Seit 2010 wurden immer neue Bestwerte in Bezug auf Nachfrage, Umsatz und Beschäftigung erzielt. Zu dieser Erfolgsgeschichte haben Gastwirte und Hoteliers in den letzten Jahren einen wesentlichen Beitrag geleistet, indem sie viel in die Substanz ihrer Betriebe und in die Professionalisierung aller Betriebsabläufe investiert haben. Diese Bemühungen haben aber nicht zu wesentlich höheren Gewinnen geführt, weil die Personalkosten überproportional angestiegen sind und die preispolitischen Spielräume – speziell bei der Abgabe von Speisen – nach wie vor sehr gering sind“, meint Dr. Maschke vom dwif e.V., der die Perspektiven des Gastgewerbes trotzdem als sehr günstig beurteilt: „Dank des erreichten Leistungsstandes beim Angebot und der hohen Akzeptanz von Seiten der Nachfrage kann damit gerechnet werden, dass die Absatz- und Umsatzzahlen weiter steigen werden.“
„Hotellerie und Gastronomie sind die regionalen Wirtschaftsmotoren, sie sind Garanten einer positiven ländlichen Entwicklung“, erläutert DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer, „doch obwohl die Umsätze steigen, sinkt in vielen Betrieben der Ertrag und zwar genau für diejenigen, die für Bayern so unendlich wichtig sind.“ Aus diesem Grund fordert Inselkammer eine Entlastung der Gastronomiebetriebe: „Den reduzierten Mehrwertsteuersatz auch in diesem Bereich einzuführen, würde die Betriebe wirtschaftlich rentabler werden lassen, sie könnten in den Substanzerhalt investieren, die Investitionen kämen direkt der regionalen Wirtschaft zugute und der Ort würde sofort an Lebensqualität gewinnen. Wie gut das funktioniert, hat man bei der Hotellerie gesehen. Das sage übrigens nicht ich, das sagt auch der Betriebsvergleich“, so Inselkammer. „Wenn dann noch ein weniger bürokratisches Umfeld geschaffen werden würde, das wieder mehr selbstverantwortliches Handeln zuließe und das Arbeitszeitgesetz an die Lebenswirklichkeit angepasst werden würde, wäre der Branche extrem geholfen“, lautet Inselkammers Fazit.
Die Studie „Betriebsvergleich für die Hotellerie und Gastronomie in Bayern“ wird alle drei Jahre vom Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (dwif) mit Zuwendungen des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, der LfA Förderbank Bayern und des DEHOGA Bayern erstellt.
Quelle: stmwi.bayern.de