München:
Bayerns Landarzt-Förderprogramm war 2019 sehr erfolgreich – Insgesamt jetzt 579 Niederlassungsförderungen und 246 Stipendien
Das Landarzt-Förderprogramm von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ist auch im Jahr 2019 auf großes Interesse gestoßen. Huml betonte am Mittwoch: „Unser Programm ist weiter sehr erfolgreich. So sind im Jahr 2019 bislang 92 neue Förderbescheide für Niederlassungen und Filialbildungen hinzugekommen. Darunter waren 68 Hausärztinnen und Hausärzte.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Damit konnten wir insgesamt seit dem Start des Programms vor rund sieben Jahren 579 Praxisgründungen und Filialbildungen unterstützen. Darunter waren 462 Hausärzte, 13 Frauenärzte, 9 Kinder-, 3 Augenärzte, 3 Hautärzte, 2 HNO-Ärzte, 1 Urologe sowie 69 Psychotherapeuten und 14 Kinder- und Jugendpsychiater. Sie erhalten bis zu 60.000 Euro.“
Voraussetzung ist dabei, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen, die nicht überversorgt sind. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Bei den Psychotherapeuten kann die Förderung bei bis zu 20.000 Euro liegen.
Huml unterstrich: „Neben der Niederlassungsförderung ist ein Stipendienprogramm die zweite Säule unseres Förderprogramms zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Im Rahmen des Stipendienprogramms konnten im Jahr 2019 bisher 43 Förderbescheide ausgereicht werden. Wir fördern damit mittlerweile 246 Medizinstudierende, die nach dem Studium auf dem Land arbeiten wollen. Ziel ist es, junge Ärztinnen und Ärzte für den ländlichen Raum zu begeistern.“
Die Stipendiaten erhalten monatlich 600 Euro Unterstützung. Im Gegenzug verpflichten sie sich, ihre fachärztliche Weiterbildung im ländlichen Raum in Bayern zu absolvieren und danach weitere fünf Jahre dort ärztlich tätig zu sein.
Huml erläuterte: „Bayern hat die Weichen bereits frühzeitig gestellt und als eines der ersten Bundesländer ein Förderprogramm für Landärzte aufgelegt, um Mediziner für die Arbeit im ländlichen Raum zu gewinnen. Insgesamt wurden dafür bereits rund 38 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Doppelhaushalt 2019/20 investiert der Freistaat weitere 15,3 Millionen Euro. Das ist gut angelegtes Geld. Denn jeder geförderte Haus- und Facharzt leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum.“
Für die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in ganz Bayern ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig, die dazu eigene Mittel einsetzt. Unabhängig davon hat das bayerische Gesundheitsministerium ein eigenes Förderprogramm aufgelegt, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen.
Huml verwies darauf, dass bereits mehr als jeder dritte Hausarzt in Bayern über 60 Jahre alt ist. Die Ministerin betonte: „Der Generationswechsel muss zum Wohle der Menschen im Land gelingen. Umso erfreulicher ist es, dass das bayerische Förderprogramm so gut angenommen wird. Mein Ziel ist es, dass es in Bayern auch künftig eine gute und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung gibt – auch auf dem Land.“
Bundesweiter Vorreiter ist Bayern auch mit dem 2018 gestarteten Ausbildungsprogramm „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ (BeLA) der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Ministerin erläuterte: „Ab dem Frühjahr 2020 soll das Programm auch auf Unterfranken ausgeweitet werden.“
Bei „BeLA“ arbeiten Kliniken als anerkannte Lehrkrankenhäuser der beteiligten Regionen mit Hausarztpraxen zusammen. Durch die intensive Betreuung soll den angehenden Ärztinnen und Ärzten während des gesamten Studiums eine enge Beziehung zum Fach Allgemeinmedizin und zu ländlichen Regionen vermittelt werden. Hervorzuheben sind auch die zusätzlichen Angebote zur Einbindung der Studierenden in die jeweilige Region wie etwa Wohnungsangebote, Projektarbeit oder Notdienstwochenenden, praxisnahe zusätzliche Ausbildungsinhalte und eine intensive Betreuung durch Mentoren.
„BeLA“ war zum Wintersemester 2018/19 zunächst an den südbayerischen Standorten Dillingen, Mühldorf am Inn und Eichstätt/Kösching gestartet. Im Sommersemester 2019 begann „BeLA Nord“ dann auch in den nordbayerischen Modellregionen Forchheim/Ebermannstadt, Kulmbach/Stadtsteinach, Weißenburg/Gunzenhausen und Scheßlitz/Burgebrach.
Quelle:stmgp.bayern.de