Kempten:

Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität / Justizminister Eisenreich stellt Einführung des „Traunsteiner Modells“ bei der Staatsanwaltschaft Kempten vor / Eisenreich: „Wir erhöhen die Schlagkraft unserer Ermittler – durch Spezialisierung und internationale Vernetzung“

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich stellt heute die Einführung des sog. „Traunsteiner Modells“ bei der Staatsanwaltschaft Kempten vor. „Die bayerische Justiz ist bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität bereits gut aufgestellt. Im Bundesvergleich belegen wir seit Jahren eine Spitzenposition. Wir wollen die Schlagkraft unserer Ermittler aber noch weiter erhöhen,“ so Eisenreich. „Gerade organisierte Kriminalität macht nicht an den Ländergrenzen halt. Hier setzen wir mit unserem ‚Traunsteiner Modell‘ an: Wir richten international vernetzte Spezialabteilungen bei den grenznahen Staatsanwaltschaften ein  jetzt auch in Kempten. Mit unserer sechsköpfigen Spezialabteilung bei der Staatsanwaltschaft Kempten sind wir für die Bekämpfung von Schleuserkriminalität und grenzüberschreitendem Drogen- und Waffenhandel gut gerüstet.“

Die erste Spezialabteilung zur noch effektiveren Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität wurde im August 2018 bei der Staatsanwaltschaft Traunstein eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft Kempten ist nach Landshut nun die dritte bayerische Staatsanwaltschaft, bei der das „Traunsteiner Modell“ eingeführt wird. Hierzu der Minister: „In Kempten haben wir durch Umstrukturierung und personelle Verstärkung eine sechsköpfige Spezialabteilung geschaffen. Insgesamt sind in der Abteilung jetzt eine Oberstaatsanwältin, eine Staatsanwältin als Gruppenleiterin und vier Staatsanwälte im Eingangsamt tätig.“ Zur Ermittlungsarbeit erläutert der Minister: „Die Spezialabteilung wird im gesamten Bereich grenzüberschreitender organisierter Kriminalität tätig sein. Hierbei wird sie eng mit den benachbarten Staatsanwaltschaften Innsbruck und Feldkirch, mit den Polizei- und Justizbehörden insbesondere in Österreich, der Schweiz und in Italien sowie mit Eurojust und Europol zusammenarbeiten.“

Das „Traunsteiner Modell“ ist Teil eines Gesamtkonzepts zur Bekämpfung organisierter Kriminalität. Der Minister: „Zu unserem Konzept gehört auch, dass wir verstärkt das machen, was den Tätern besonders weh tut: Wir nehmen die Tatbeute in den Blick. Verbrechen darf sich nicht lohnen. Daher ist es entscheidend, dass wir die Erträge aus Straftaten konsequent abschöpfen. In München haben wir hierfür eine eigene Zentralstelle zur Koordinierung der Vermögensabschöpfung eingerichtet, die die Gerichte und Staatsanwaltschaften bei der Anwendung der neuen gesetzlichen Möglichkeiten unterstützt.“

Abschließend dankt der Minister dem Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle, der Leitenden Oberstaatsänwaltin in Kempten Petra Strohbach und dem Vorsitzenden der CSU-Landtagsfraktion Thomas Kreuzer: „Ich danke Herrn Generalstaatsanwalt Röttle und Frau Leitender Oberstaatsanwältin Strohbach für die gute Zusammenarbeit bei der Einführung des ‚Traunsteiner Modells‘ in Kempten. Danken möchte ich auch Herrn Fraktionsvorsitzenden Kreuzer, der die Einführung des ‚Traunsteiner Modells‘ hier in Kempten unterstützt und sich dafür eingesetzt hat. Ihnen, Frau Strohbach, wünsche ich stellvertretend für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin viel Erfolg bei den Ermittlungen.“

Quelle: stmj.bayern.de

Von redaktion