München:
Huml setzt auf moderne Technik im Pflegealltag – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Erste Mustereinrichtung bei „DeinHaus 4.0“ wird am 24. September im niederbayerischen Osterhofen eröffnet
Das erste Musterhaus des vom bayerischen Gesundheitsministerium geförderten Modellprojektes „Vorbildliches Pflegewohnumfeld für Pflegebedürftige: DeinHaus 4.0“ der Technischen Hochschule Deggendorf wird am kommenden Dienstag (24. September) im niederbayerischen Osterhofen eröffnet. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Sonntag hingewiesen. Huml betonte: „Mein Ziel ist, dass pflegebedürftige Menschen möglichst lange möglichst selbstständig in den eigenen vier Wänden leben können. Der Einsatz moderner Technik kann dabei helfen, mehr Sicherheit zu geben und den Alltag zu erleichtern.“
Huml erläuterte: „Ein Leuchtturmprojekt des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums im Rahmen des Masterplans Bayern Digital II der Staatsregierung ist das Modellvorhaben ‚Vorbildliches Pflegewohnumfeld für Pflegebedürftige: DeinHaus 4.0‘ der Technischen Hochschule Deggendorf. Es soll intelligente Assistenztechnik im Pflegealltag vorstellen und für die Bevölkerung in ganz Bayern erlebbar machen. Insgesamt investieren wir dafür 35 Millionen Euro.“
Die Eröffnung des ersten Musterhauses erfolgt am Dienstagnachmittag (15 Uhr) in Osterhofen im Landkreis Deggendorf. Auf einer Wohnfläche von ca. 150 Quadratmetern werden technische Lösungen im Haus anschaulich präsentiert – wie etwa Türsensoren, Bewegungsmelder, Medikamentenspender, eine Herdabschaltung, eine Sprachassistenz, Nachtlicht mit Bewegungssensor oder ein Schlafsensor. Die Besucher können sich auch von Experten vor Ort beraten lassen. Dieses Forschungsvorhaben der TH Deggendorf unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium in den kommenden fünf Jahren mit knapp 4,5 Millionen Euro. Das Projekt wird an unterschiedlichen Standorten in Niederbayern umgesetzt.
Huml unterstrich: „‚DeinHaus 4.0‘ in Niederbayern macht den gesamten Lebenszyklus für wohnumfeldverbessernde, technisch-digital gestützte Lösungen sichtbar – und stellt sie den Bürgern vor. Denn dadurch kann es gelingen, Berührungsängste und Vorbehalte vor neuen Techniken abzubauen und die Akzeptanz für digitale Assistenzen in der Bevölkerung zu verbessern.“
Im Rahmen des Projekts „DeinHaus 4.0“ in Niederbayern erhalten interessierte Bürger, Pflegebedürftige, deren Angehörige sowie Pflegekräfte Zugang zu Mustereinrichtungen für die unterschiedlichen Wohnformen wie das eigene Haus, die eigene Wohnung und ein Zimmer im Pflegeheim. Die altersgerechten digitalen Lösungen lassen sich dabei an die sich stetig verändernden Bedürfnisse von Pflegebedürftigen anpassen. Sie decken alle Facetten der Digitalisierung im Wohnumfeld ab.
In den kommenden fünf Jahren investiert die Bayerische Staatsregierung insgesamt drei Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte, auch in den Bereichen Gesundheit und Pflege.
Huml ergänzte: „Klar ist aber auch: Der Mensch muss dabei immer im Mittelpunkt stehen. Wir fördern digitale Pflege nur, wenn und soweit die pflegebedürftigen Menschen dies wollen und Angehörige und Pflegekräfte die neuen Möglichkeiten tatsächlich nutzen. Dabei muss die neue Technik praxistauglich sein.“
Die Ministerin warb zugleich für mehr Akzeptanz von digitalen Anwendungen im Pflegebereich: „Wir brauchen eine digitale Pflege, die von den Pflegenden und den Pflegebedürftigen akzeptiert wird. Deshalb müssen Angehörige und Pflegekräfte die neuen Technologien sicher anwenden können. Und digitale Pflege muss gleichzeitig mehr Zeit für den persönlichen Umgang mit den Pflegebedürftigen ermöglichen.“
Quelle:stmgp.bayern.de