Berlin:
Naturerlebnispfad macht Geschichte begreifbar
Ein interaktiver Naturerlebnispfad lässt künftig im Biosphärenreservat
Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Geschichte wieder lebendig werden.
Das Projekt will „begreifbar“ machen, wie die Besiedelung des Menschen
und die intensive Nutzung die Region, ihre Landschaften und ihre Tier- und
Pflanzenwelt verändert haben. Das Bundesumweltministerium fördert das
Projekt der Gemeinde Kreba-Neudorf (Kreis Görlitz) im Bundesprogramm
Biologische Vielfalt mit 284.000 Euro. Es wird vom Bundesamt für
Naturschutz inhaltlich begleitet.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der interaktive Naturerlebnispfad
verbindet drei Themen, nämlich Landschaft, Siedlungsgeschichte und
biologische Vielfalt – und das macht ihn so besonders. Die Besucherinnen
und Besucher erleben, wie in der Oberlausitz durch die menschliche
Besiedelung völlig neue Lebensräume mit daran angepassten Tier- und
Pflanzenarten entstanden sind. Denn das UNESCO-Biosphärenreservat
Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sichert das größte
menschengemachte Teichgebiet Deutschlands als jahrhundertealte
Kulturlandschaft.“
Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz: „Der
Naturerlebnispfad wird in einem besonders typischen Teil des
Biosphärenreservates errichtet: Die Umgebung umfasst drei
Landschaftsformen mit ganz unterschiedlichen Merkmalen – eine Talsohle,
eine Flussterrasse sowie Binnendünen. Das Gebiet weist eine hohe
biologische Vielfalt auf und wird traditionell vielfältig genutzt, was es
ermöglicht, auf historische Spurensuche zu gehen: Die Landschaft ist seit
Jahrtausenden besiedelt und wurde durch Ackerbau und Waldweide, den Abbau
von Raseneisenstein und intensive Fischzucht in künstlich angelegten
Teichen geformt. Unmittelbar am Pfad liegt der Hammerbruch, der bereits
seit 1961 mit seinen Stillwasser- und Verlandungsbereichen unter
Naturschutz steht.“
Im Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird nun die thematische und
technische Neugestaltung des Naturerlebnispfades zum Thema
„Heimatgeschichte“ auf dem Gemeindegebiet Kreba-Neudorf gefördert.
Gleichzeitig startet die Biosphärenreservatverwaltung im Staatsbetrieb
Sachsenforst mit der Neugestaltung eines weiteren Teils zum Thema
„Landschaftsgeschichte“. Für die Heimat- und die Landschaftsgeschichte
liegt ein gemeinsames Konzept vor, das auf Basis einer Vorstudie und einer
Projektumgebungsanalyse erarbeitet wurde.
Die „Heimatgeschichte“ wird in drei Sprachen, nämlich deutsch,
polnisch und sorbisch, als eigenständiger Rundweg durch die Schöpsaue
zwischen Kreba und Neudorf geführt. Zielgruppen sind Kinder und
Erwachsene, Einheimische und Touristen.
Projekt-Steckbrief unter:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=lP1lJzljElyrjKxstfWN0hbALoouoSVtlFd400aNiTiBuBNZyf9LoKSsg41K6FIQ
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird
seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt.
Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich
repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders
beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei,
den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und
mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem
Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen
Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus.
Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen
dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt
zu stärken.
Weitere Informationen zum Bundesprogramm:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=BJyZddKOy7W/krE2Vk5U7BbALoouoYVtlFd400aNiTiBuBNZyf/roKSsg41K6FIQ
Quelle:bmu.bund.de