Berlin – Tokio:
Julia Klöckner bei G20 in Japan: Klares Bekenntnis zum offenen, regelbasierten Handel
Erfolg bei Treffen in Japan – Bundesministerin etabliert Digitalrat in Abschlusserklärung, hebt Vorreiterrolle der G20-Staaten bei der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung hervor
Am Wochenende sind die Landwirtschaftsministerinnen und Landwirtschaftsminister der größten Industrie- und Schwellenländer in Niigata, Japan, zu ihrem diesjährigen G20-Treffen zusammengekommen.
Folgende Ziele wurden erreicht:
1. Klares Bekenntnis der G20 zu einem offenen Handel sowie zur Einhaltung und Weiterentwicklung der bestehenden Handelsregeln.
2. Die G20-Agrarminister wollen eine führende Rolle bei der Verringerung von Lebensmittelverlusten entlang der Wertschöpfungskette einnehmen.
3. Die Landwirtschaft soll eine größere Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels sowie bei der Anpassung an den Klimawandel einnehmen. Der Aktionsplan der G20 von Hamburg bietet dabei eine Orientierung.
4. Die G20-Agrarminister haben die Unterstützung der Agenda 2030 und ihrer Ziele als ein globales Rahmenwerk, das Fortschritte hin zu nachhaltigen Agrarsektoren voranbringt, bestätigt.
5. Das deutsche Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) zur Digitalisierung sowie die Initiative zur Etablierung einer internationalen Plattform (Digitalrat) wurden in der G20-Agrarministererklärung verankert. In der Bestandsaufnahme bisheriger G20-Initiativen („Stocktaking“) ist der Vorschlag für einen Digitalrat für Ernährung und Landwirtschaft explizit genannt.
6. Die wichtige Rolle des Agrarmarktinformationssystems (AMIS) bei der Bekämpfung von Hunger wird unterstrichen; die G20-Agrarminister beschließen eine nachhaltige Finanzierung auf freiwilliger Basis.
7. Die G20-Agrarminister betonen die Bedeutung weiterer Anstrengungen, um Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen. Sie bestätigen die Verpflichtung, die sie im Rahmen der G20-Erklärung 2017 und 2018 eingegangen sind. Sie heben die wichtige Rolle des Agrarsektors für die Sicherstellung des One-Health Ansatzes hervor.
Dazu erklärt Bundesministerin Julia Klöckner: „Als Agrarministerinnen und Agrarminister der G20 stehen wir für rund 60 Prozent der weltweiten Nutzfläche sowie 80 Prozent des Welthandels mit Agrarerzeugnissen. Das unterstreicht die Rolle und Verantwortung, die wir tragen. Vor allem, wenn es um globale Phänomene und Aufgaben wie den Klimawandel, den Schutz der Artenvielfalt oder den Kampf gegen Hunger geht. Ein wirksamer Hebel dabei ist die Digitalisierung in der Landwirtschaft. Sie kann helfen, Ernten zu sichern, Ressourcen zu schonen, gerade kleinbäuerlichen Betrieben helfen, Pflanzengesundheit zu überprüfen oder Wasservorräte optimal zu nutzen.
Dass wir dabei gemeinsam vorgehen, uns vernetzen, Erfahrungen und Wissen austauschen, ist entscheidend. Insofern ist es ein großer Erfolg und eine Anerkennung, dass wir unser Global Forum for Food and Agriculture zur Digitalisierung sowie die Initiative zur Etablierung einer internationalen Plattform, eines Digitalrats, in der G20-Agrarministererklärung verankern konnten. Berichtet habe ich meinen Kollegen in diesem Zusammenhang von den landesweiten digitalen Test- und Experimentierfeldern auf landwirtschaftlichen Betrieben, die wir finanzieren. Wir untersuchen dort, wie digitale Techniken optimal zum Schutz der Umwelt, des Tierwohls, der Biodiversität und für die Arbeitserleichterung eingesetzt werden können. Beispielsweise wird erforscht, wie man mithilfe von Sensoren Wassermangel bei Pflanzen beobachten und erfassen kann.“
Erfolgreich war Bundesministerin Klöckner zudem mit ihrem Einsatz für eine Führungsrolle der G20-Agrarminister bei der Reduzierung der weltweiten Lebensmittelverschwendung. Ihren Kollegen hatte sie in einer Rede notwendige Maßnahmen entlang der Produktions- und Lieferkette vorgestellt. Es sei ethisch, wirtschaftlich und auch klimapolitisch nicht zu verantworten, dass weltweit jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet werden.
„Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In meine nationale Strategie – die ich in Niigata vorgestellt habe – beziehe ich daher alle Akteure in den Prozess zur Entwicklung verbindlicher Maßnahmen und Zielmarken ein. Bis 2030 will ich die Verschwendung um die Hälfte verringern. Das kann Beispiel sein auch für andere Staaten. Unsere Abschlusserklärung macht deutlich, dass wir entschlossen sind, zu handeln.“
Im Plenum hob Julia Klöckner am heutigen Abschlusstag der Konferenz zudem die Bedeutung der weltweiten Etablierung einer nachhaltigen Ackerbaustrategie im Kampf gegen den Klimawandel hervor. Ziel der G20 ist es, dass die Landwirtschaft dabei eine wichtigere Rolle spielt. Sie habe begonnen, eine solche nationale Strategie zu entwickeln, um die Verbraucher wieder mitzunehmen, sie zurückzuholen an die Seite der Landwirte.
„Es gibt Grundanforderungen im Ackerbau, die ins Gleichgewicht gebracht werden müssen: Die Versorgung der Bevölkerung und die Bereitstellung von Futtermitteln muss sichergestellt sein, ebenso die Sicherung des Einkommens der Landwirte. Gleichzeitig geht es um eine Verringerung der Boden- und Umweltbelastung sowie den besseren Erhalt und Schutz der Biodiversität. Wägt man hier ehrlich ab, kann jedes Land für sich überprüfen, wie nachhaltig sein Ackerbau derzeit ist, in welchen Bereichen es Erfolge, in welchen es Defizite gibt. Auf dem Agrarministertreffen vergangenes Jahr in Buenos Aires habe ich diese Diskussion angestoßen, in Niigata habe ich sie in Erinnerung gerufen, die Notwendigkeit des weiteren Austauschs hierüber betont und den Stand der nationalen Umsetzung aufgezeigt. Sie ist maßgeblich für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft.“
Ein klares Bekenntnis der G20-Agrarminister gab es zu einem offenen Handel sowie zur Einhaltung und Weiterentwicklung der bestehenden Handelsregeln.
Von Japan nach China
Im Anschluss an das G20-Treffen in Niigata, Japan, reist die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, weiter nach China. Am Montag, 13. Mai 2019, besucht sie in Yanqing bei Peking die Gartenbau-EXPO und eröffnet den Nationentag im Deutschen Garten.
Quelle:.bmel.bund.de