Berlin:

Alpenregion soll bis 2050 klimaneutral werden

XI. Alpenkonferenz beschließt Klimazielsystem 2050 für den Alpenraum und
verstärkt Zusammenarbeit beim Bodenschutz

Zum Abschluss der XV. Alpenkonferenz, die vom 3.-4. April 2019 in Innsbruck
stattgefunden hat, einigten sich die Ministerinnen und Minister der neun
Vertragsparteien der Alpenkonvention auf eine verstärkte Zusammenarbeit
beim Klima- und Bodenschutz in den Alpen. Verabschiedet wurde ein
„Zielsystem klimaneutrale Alpen 2050“. Das Zielsystem deckt unter
anderem die Bereiche Verkehr, Tourismus, Energieerzeugung und
Landwirtschaft ab. Zum Bodenschutz wurde eine neue Arbeitsgruppe
eingerichtet, die sich insbesondere mit dem Schutz der Moore befassen wird.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der Alpenraum ist vom Klimawandel
besonders betroffen: schmelzende Gletscher, schwindende Schneesicherheit
und eine Verschiebung der Klimazonen. Die Alpenländer wollen daher einen
substanziellen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das heute beschlossene
Zielsystem klimaneutrale Alpen 2050 ist ein Meilenstein zum Schutz der
Alpen. Es konkretisiert unsere Vision, die Alpen zu einer Modellregion für
den Klimaschutz zu machen und formuliert eine umfassende Strategie
dafür“.

Klimaschutz ist im Mehrjährigen Arbeitsprogramm der Alpenkonvention als
Priorität verankert. Auf der Basis des neuen Zielsystems Klimaschutz 2050
soll in den kommenden zwei Jahren ein aktualisierter Klimaaktionsplan
erarbeitet werden.

Für Deutschland ist der Klimaschutz im Alpenraum, der zu den beliebtesten
Urlaubszielen der Deutschen gehört, ein wichtiges Anliegen. Bereits 2016
wurde unter deutscher Präsidentschaft der Klimaschutz zu einem der
Schwerpunkte der Arbeit der Alpenkonvention, verknüpft mit den Themen
nachhaltiges Wirtschaften und Unterstützung der Zivilgesellschaft im
Alpenraum. Bei der diesjährigen Alpenkonferenz wurde dementsprechend auch
das Aktionsprogramm „Grünes Wirtschaften“ beschlossen. Deutschland
engagiert sich zudem in vielfältiger Weise für den kommunalen Klimaschutz
im Alpenraum, u.a. im Rahmen des Projekts „ALPACA“ für eine alpenweite
Klimapartnerschaft, um Erfahrungen zwischen den Regionen auszutauschen. Im
deutschen Alpenraum fördert das BMU den kommunalen Klimaschutz im Rahmen
der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI), z.B. den Ausbau einer
klimafreundlichen Radverkehrsinfrastruktur.

Deutschland setzt sich daneben auch für eine intensivere Zusammenarbeit
beim Bodenschutz ein. Das Bundesumweltministerium übernimmt den Vorsitz
der neu geschaffenen Arbeitsgruppe Bodenschutz und wird dabei unter anderem
von Bayern unterstützt.

Die Konferenz fand unter österreichischem Vorsitz statt und wurde geleitet
von der österreichischen Bundesministerin für Nachhaltigkeit und
Tourismus, Elisabeth Köstinger. Für den Zeitraum bis zur nächsten
Alpenkonferenz voraussichtlich im Januar 2021 übernimmt Frankreich den
Vorsitz. Die Vertragsparteien der Alpenkonvention sind Deutschland,
Österreich, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Schweiz, Slowenien
und die Europäische Union.

Die Alpenkonferenz verabschiedete außerdem den bisherigen
Generalsekretär, Botschafter Markus Reiterer aus Österreich, und dankte
ihm für die geleistete Arbeit in den vergangenen sechs Jahren. Als neue
Generalsekretärin wurde die Slowenin Alenka Smerkolj ernannt, die zuletzt
Ministerin für Kohäsionspolitik und für Finanzen von Slowenien war.

Mehr Informationen beim Sekretariat der Alpenkonvention:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=XR5JsRDwNJezIcg5qHWw+l6QmAQOFf1lubCq9AMwXSqBuBNZyf+7oKSsg41K6FIQ

Quelle:bmu.bund.de

 

Von redaktion