München:
Von der 3D-Umgebung bis zur Erkennung von Krankheiten: Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler gibt Förderung von weiteren Nachwuchsforschungsgruppen bekannt – bis zu fünf Millionen Euro Forschungsgelder
Vier neue Nachwuchsforschungsgruppen zur Digitalisierung in München und Erlangen: „sehr gute Voraussetzungen für junge Forscherinnen und Forscher“
Wissenschaftsminister Bernd Sibler gab heute in München die Förderung von vier weiteren Nachwuchsforschungsgruppen auf dem Gebiet der Digitalisierung bekannt. Die Gruppenleitungen übernehmen Dr. Angela Dai und Dr. Josch Pauling jeweils an der Technischen Universität München, Dr. Jörg Haßler an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Dr. Verena Tiefenbeck an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die geförderten Nachwuchsforscherinnen und -forscher befassen sich mit innovativen Themen im Bereich der Digitalisierung. Die Förderung ermöglicht ihnen den Aufbau einer eigenen Forschungsgruppe an einer bayerischen Hochschule. Minister Sibler unterstrich: „Wissenschaft und Forschung werden uns die Fragen der Zukunft beantworten. Mit den Nachwuchsgruppen schaffen wir sehr gute Voraussetzungen für junge Forscherinnen und Forscher, damit diese ihr herausragendes Potenzial entfalten können.“
Der Auswahl der geförderten Gruppen ging wie bei der ersten Förderrunde ein mehrstufiges, intensives Begutachtungsverfahren durch ein Gremium außerbayerischer Experten unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen (TU Berlin) voraus.
Bei der aktuellen Förderrunde lag der Fokus auf herausragenden Bewerberinnen und Bewerbern, die zum Zeitpunkt der Antragstellung im Ausland tätig waren, oder ihre Qualifikation an einer Hochschule außerhalb Bayerns erworben haben. „Mit den Nachwuchsgruppen verfolgen wir das Ziel, talentierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Bayern zu holen. Ich freue mich, dass es gelungen ist, neue Querdenker und Problemlöser für den Forschungsstandort Bayern zu gewinnen“, so Minister Sibler.
Jeder Nachwuchsgruppe stellt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst bis zu 1,25 Millionen Euro verteilt auf fünf Jahre zur Verfügung. Insgesamt werden also bis zu fünf Millionen Euro investiert. Mit den Nachwuchsgruppen aus der ersten Förderrunde, die 2017 eingerichtet wurde, werden nun insgesamt neun Nachwuchsgruppen mit Forschungsprojekten im Bereich der Digitalisierung unterstützt.
Die Nachwuchsforschungsgruppen mit dem Themenschwerpunkt Digitalisierung wurden im Rahmen des Zentrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B) entwickelt. Das ZD.B ist ein Kernelement der Zukunftsstrategie BAYERN DIGITAL der bayerischen Staatsregierung und soll die Digitalisierung in Bayern weiter voranbringen. Ziel der Nachwuchsgruppen ist die Förderung herausragender Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die sich mit innovativen Themenfeldern der Digitalisierung mit besonderem Fokus auf Gesundheit und Medizin, Mobilität sowie Energie befassen.
Eingerichtet werden folgende Nachwuchsforschungsgruppen (Name der Nachwuchsforschungsgruppenleitung mit aufnehmender Hochschule, Titel des Forschungsprojekts und kurzer Erläuterung des Themenschwerpunkts):
Dr. Angela Dai (TU München)
In dem geförderten Projekt „Visual-Scene-Understanding“ erforscht Dr. Angela Dai revolutionäre Verfahren im Bereich Machine Learning, mit denen das Verstehen von realen 3D-Umgebungen durch Computer verbessert wird.
Dr. Jörg Haßler (LMU München)
Dr. Jörg Haßler geht in dem geförderten Projekt „DigiDeMo“ der Frage nach, wie sich die politische Mobilisierung durch digitale Kommunikation verändert. Dazu werden klassische sozialwissenschaftliche Konzepte mit Ansätzen der Informatik verbunden, um manuell und automatisiert zu analysieren, welche politischen Akteure wie und mit welchem Ergebnis im Internet politische Teilhabe organisieren.
Dr. Josch Pauling (TU München)
In dem geförderten Projekt „LipiTUM“ beschäftigt sich Dr. Josch Pauling mit Lipiden und ihrer Bedeutung für die Erkennung und Behandlung von Krankheiten. Hierfür werden neue computergestützte Verfahren entwickelt, um hochaufgelöste Lipiddaten zu analysieren und Erkrankten eine gezieltere Behandlung zu ermöglichen.
Dr. Verena Tiefenbeck (FAU Erlangen-Nürnberg)
Mit der Nachwuchsforschungsgruppe will Dr. Verena Tiefenbeck Informationssysteme zur Entscheidungsunterstützung im Alltag, insbesondere im Energie- und Mobilitätsbereich, entwickeln. Bei der Gestaltung der Informationssysteme stützt sie sich auf Erkenntnisse aus den Verhaltenswissenschaften. Umgekehrt bieten die digitalen Technologien die Grundlage für eine neue, skalierbare Art der Verhaltensforschung.
Quelle: stmwk.bayern.de