München:
Huml wirbt zum Jahreswechsel für Verzicht aufs Rauchen – Bayerns Gesundheitsministerin: Auch Gefahren durch Shishas nicht unterschätzen
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat anlässlich des bevorstehenden Jahreswechsels für einen Verzicht aufs Rauchen geworben. Huml betonte am Sonntag: „Der Start ins neue Jahr ist eine gute Gelegenheit, das Rauchen aufzugeben. Klar ist: Gerade für langjährige Raucher kann die Entwöhnung schwierig sein. Rat kann hier zum Beispiel der Hausarzt geben. Auch die meisten Krankenkassen bieten ihren Mitgliedern Unterstützung bei der Entwöhnung an.“
Die Ministerin warnte: „Durch das Rauchen verringert sich die Lebenserwartung im Schnitt um zehn Jahre. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jährlich rund 120.000 Menschen. Dies entspricht jedem siebten Todesfall. In Bayern kommt es nach Einschätzung des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit pro Jahr zu 15.000 bis 18.000 vorzeitigen Sterbefällen infolge von Tabakkonsum.“
Huml erläuterte: „Wer das Rauchen aufgibt, wird schnell positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden feststellen. Durch die Entwöhnung kann sich beispielsweise der Geruchs- und Geschmackssinn verbessern und die Kurzatmigkeit zurückgehen. Wer konsequent aufs Rauchen verzichtet, hat außerdem ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall.“
In Bayern nimmt die Zahl der Raucher seit einigen Jahren deutlich ab. Diese Entwicklung trifft sowohl auf Erwachsene als auch auf Kinder und Jugendliche zu. Bundesweit hat Bayern zusammen mit Sachsen die niedrigste Raucherquote. Konkret sank die Raucherquote bei den Erwachsenen von 27,1 Prozent im Jahr 2010 auf 21 Prozent im Jahr 2015. Bei den 12- bis 17-Jährigen ist die Quote im gleichen Zeitraum von 12,9 Prozent (2010) auf 7,8 Prozent (2015) zurückgegangen.
Die Ministerin betonte: „Der Rückgang der Zahl der Raucher ist sehr erfreulich. Mit Präventionskampagnen möchte das bayerische Gesundheitsministerium weiterhin insbesondere Kinder und Jugendliche schützen. So können beispielsweise E-Zigaretten und E-Shishas ein getarnter Einstieg in die Nikotinsucht sein. Darüber wird Bayern auch künftig intensiv aufklären. Denn E-Shishas und E-Zigaretten gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Die Bayerische Staatsregierung hat sich 2016 erfolgreich dafür eingesetzt, dass dies mit der Novellierung des Jugendschutzgesetzes auch rechtlich eindeutig geregelt ist.“
Huml fügte hinzu: „Es ist wichtig, die gesundheitlichen Gefahren durch Shishas nicht zu unterschätzen. Durch das Rauchen von Wasserpfeifen entstehen gefährliche Schadstoffe.“
So konnten in der Raumluft ultrafeine Partikel und krebserregende Substanzen gemessen werden. Das gilt auch, wenn tabakfreie Produkte verwendet werden. Außerdem kann es zu lebensgefährlichen Kohlenmonoxid-Vergiftungen kommen. Das giftige Gas entsteht bei der Verbrennung von Wasserpfeifenkohle. Es wird insbesondere dann zur Gefahr, wenn in geschlossenen Räumen ohne ausreichende Luftzufuhr geraucht wird.
Das bayerische Gesundheitsministerium beteiligt sich an zahlreichen Präventionsprojekten. So fand in Bayern in diesem Jahr bereits zum 20. Mal der Nichtraucherwettbewerb „Be Smart – Don’t Start!“ statt. 2018 beteiligten sich 974 Schulklassen in Bayern. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert dieses Projekt mit rund 30.000 Euro pro Jahr.
Darüber hinaus wird an den bayerischen Schulen ein Mitmachparcours in Kofferversion mit dem Titel „KlarSichtParcours“ eingesetzt, um Suchtprävention spielerisch und altersgerecht zu vermitteln. Durch Rollenspiele und Quiz-Fragen können sich Jugendliche mit den Gesundheitsgefahren des Zigarettenkonsums auseinandersetzen.
Quelle: stmgp.bayern.de