München:

172.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für Kapelle von Schloss Neuburg am Inn

Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel für Sanierung des Baudenkmals bekannt: „Schloss Neuburg erinnert an den kulturellen Reichtum Niederbayerns“

Der Freistaat bringt für die Instandsetzung der Kapelle von Schloss Neuburg am Inn 172.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds auf. Das gab Kunstminister Bernd Sibler heute in München bekannt. Mit diesen Mitteln kann das Tragwerk der Schlosskapelle saniert und sein Innenbereich restauriert werden. Die beabsichtigten Maßnahmen betreffen ausschließlich Bauteile im Eigentum des Landkreises Passau.

„Schloss Neuburg thront seit dem 11. Jahrhundert erhaben über dem Inntal und gehört zu den Wahrzeichen der Passauer Region. Mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte erinnert es uns an den kulturellen Reichtum unserer niederbayerischen Heimat. Die Mittel aus dem Entschädigungsfonds ermöglichen es uns, die Zeugnisse der reichen Geschichte Bayerns auch für künftige Generationen zu bewahren“, betonte Staatsminister Sibler.

Die Grafschaft Neuburg am Inn bildete sich zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Nach mehreren Herrscherwechseln belehnte Kaiser Maximilian 1528 die Grafen von Salm mit der Festung. 1730 wurde die Grafschaft an das Hochstift Passau veräußert. Nach der Säkularisation fiel Schloss Neuburg an den Staat Bayern und wurde an Privatleute verkauft. 1908 ging es in den Besitz des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde über, der hier ein Erholungsheim für Künstler einrichtete. Im späteren 20. Jahrhundert übernahmen der Landkreis Passau, die Universität Passau und Privatnutzer Teile der Anlage.

Das Schloss liegt landschaftsprägend am südlichen Steilhang des Inns am Rande der Ortschaft. Die Baugeschichte reicht bis in das sehr frühe 11. Jahrhundert. Nach mehrfachen Zerstörungen wurde die Burg in der Zeit nach 1310 wiederaufgebaut. Der heutige Bestand geht in wesentlichen Teilen auf diese Zeit zurück. Die Grafen von Salm veranlassten renaissancezeitliche Überprägungen einzelner Räume. Die Schlosskapelle liegt im Hauptbau und wird vom Hof aus durch ein Barockportal erschlossen. Zur Ausstattung gehören ein hochbarocker Altar guter Qualität, der ursprünglich aus der Vilshofener Ursulakapelle stammt, sowie eine rotmarmorne Sakramentsnische und verschiedene Wandgemälde spätgotischer Zeit.
Eigentümer von Schloss Neuburg am Inn ist der Landkreis Passau.

Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und vom Freistaat und den Kommunen getragen.

Quelle: stmwk.bayern.de

Von redaktion