München:

Justizminister Bausback bei der Segnung der zusätzlichen Räume der psychotherapeutischen Fachambulanz für Sexual- und Gewaltstraftäter in Würzburg: „Ambulante Nachsorge bei entlassenen Gewalt- und Sexualstraftätern dringend notwendig für mehr Sicherheit für unsere Bevölkerung / Künftig Außensprechstunde in Kulmbach!“

Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback nimmt heute in Würzburg an der Segnung der zusätzlichen Räume der psychotherapeutischen Fachambulanz für Sexual- und Gewaltstraftäter durch Herrn Domkapitular Clemens Bieber teil. Bausback in seinem Grußwort: „Die ambulante Nachsorge bei entlassenen Gewalt- und Sexualstraftätern ist dringend notwendig für mehr Sicherheit für unsere Bevölkerung! Wir wissen: Auch wenn es nie hundertprozentige Sicherheit geben kann – eine erfolgreiche Therapie ist einer der besten Schutzfaktoren vor Rückfällen gefährlicher Straftäter. Unsere Fachambulanzen sorgen insbesondere dafür, dass Sexual- und Gewaltstraftäter nach der Entlassung nahtlos weiter therapiert werden können. Und das lassen wir uns auch gerne einiges kosten: So sind allein für die Würzburger Fachambulanz im letzten Doppelhaushalt jährlich 1,5 Millionen Euro vorgesehen.“

Die von der Fachambulanz seit 2011 genutzten Räume wurden im Laufe der Jahre auf insgesamt rund 380 Quadratmeter erweitert. Zum 1. Juli 2018 wurden weitere Räume mit 305 Quadratmetern bezogen, die heute feierlich gesegnet werden. Bausback: „Die Erweiterung war dringend notwendig, da die Fallzahlen stetig steigen. So haben sich seit 2011 etwa 560 Personen in der Würzburger Fachambulanz gemeldet, darunter etwa 450 Sexualstraftäter und 110 Gewaltstraftäter. Hinzu kommt, dass die Probanden immer intensiver und vielseitiger betreut werden müssen und daher auch mehr Personal benötigt wird. Dank der neuen Räume kann die Fachambulanz nun Büro- und Verwaltungsräume „auslagern“, um noch mehr Platz für Therapieräume zu schaffen.“

Die Therapieräume wurden mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachambulanz renoviert und so gestaltet, dass sie auch für spezielle Gruppenangebote nutzbar sind. So gibt es nun unter anderem eine Küche für die wöchentliche Kochgruppe, einen Ort für Yogastunden und als besonderes Highlight einen Behandlungsraum mit integrierter Kletterwand, an der sogenanntes Therapeutisches Klettern stattfindet.

Bayerns Justizminister: „Die Würzburger Fachambulanz wächst aber nicht nur räumlich – parallel weitet sie auch überörtlich ihr Angebot aus: So wird sie noch in diesem Jahr eine Außensprechstunde in Kulmbach einrichten, um die flächendeckende Versorgung weiter zu verbessern. Geeignete Räume wurden bereits gefunden, die finanziellen Mittel sind bewilligt.“

Bausback wendet sich abschließend an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Würzburger Fachambulanz und an ihre Leiterin, Frau Goesmann: „Ich möchte mich bei Ihnen allen für Ihre hervorragende Arbeit bedanken. Mit großem Engagement setzen Sie sich tagtäglich für den Schutz unserer Bevölkerung ein. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft! Darauf können Sie, sehr geehrte Frau Goesmann, und Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, stolz sein. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei Ihrer so verantwortungsvollen Tätigkeit!“

Hintergrund:

Im Jahr 2011 wurde die Würzburger Fachambulanz eröffnet – zunächst nur zur Therapie für Sexualstraftäter mit zwei Psychologen und einer Verwaltungskraft. Im Oktober 2014 folgte die psychotherapeutische Fachambulanz für Gewaltstraftäter – ebenfalls mit zwei Psychologen und einer Verwaltungskraft sowie einem Sozialpädagogen. Seit 1. Januar 2018 wird die psychotherapeutische Fachambulanz für Sexual- und Gewaltstraftäter einheitlich geführt. Heute arbeiten dort zehn Psychologinnen und Psychologen, zwei Sozialpädagoginnen, vier Verwaltungskräfte und drei studentische Hilfskräfte.

Quelle:stmj.bayern.de

Von redaktion