München:
Huml setzt auf konzertierte Aktion für mehr Ärztenachwuchs – Bayerns Gesundheitsministerin: Wichtig sind der Ausbau der Medizinstudienplätze und die Stärkung der Allgemeinmedizin
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt darauf, dass verstärkt Ärztinnen und Ärzte im Freistaat ausgebildet werden. Huml verwies am Samstag darauf, dass sie eine konzertierte Aktion für mehr Ärztenachwuchs initiiert hat. Das bayerische Gesundheits- und das Wissenschaftsministerium werden gemeinsam mit Akteuren des Gesundheitswesens weitere Maßnahmen ergreifen, um ausreichend Nachwuchs für den Arztberuf zu gewinnen.
Mitte März hatte der „Runde Tisch Ärztenachwuchs“ in München ein Strategiepapier beschlossen. Huml erläuterte: „Wir setzen dabei insbesondere auf den Ausbau der Medizinstudienplätze und eine Stärkung der Allgemeinmedizin in der Ausbildung.“
Das Strategiepapier betont die Notwendigkeit des Ausbaus der Medizinstudienplätze in ganz Deutschland. In Bayern sind bereits zusätzlich 252 Studienplätze an der neuen medizinischen Fakultät in Augsburg vorgesehen. Dadurch werden in den Jahren 2018 bis 2020 nahezu 500 Ärztinnen und Ärzte zusätzlich ausgebildet. Weitere Medizinstudienplätze will die Bayerische Staatsregierung im Rahmen einer Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Universität Bayreuth am Klinikum Bayreuth schaffen.
Huml unterstrich: „Wir müssen mehr Ärztinnen und Ärzte schon während ihres Studiums für eine Tätigkeit in der Allgemeinmedizin begeistern. Denn in den nächsten Jahren werden altersbedingt viele Hausärzte in den Ruhestand treten. Deshalb muss das Fach Allgemeinmedizin an den Hochschulen gestärkt und im Praktischen Jahr mehr als bisher repräsentiert sein. Ich bin mir sicher: Wenn Medizinstudierende in der Allgemeinmedizin praktische Erfahrungen sammeln, wird das ihr Interesse am Hausarztberuf wecken.“
So wird unter anderem das erfolgreiche Ausbildungskonzept „AKADemie Dillingen“ auf weitere Regionen in ganz Bayern ausgeweitet (Eichstätt, Mühldorf am Inn und Region Erlangen-Nürnberg). Es bietet Nachwuchsmedizinern optimale Aus- und Weiterbildungsbedingungen für eine Hausarzttätigkeit in der Region.
Huml verwies auch auf das bayerische Landarztförderprogramm mit einem Volumen von bisher rund 27 Millionen Euro seit 2012 und weiteren 11 Millionen Euro im laufenden Doppelhaushalt 2017/18. Im Rahmen des Programms unterstützt das Gesundheitsministerium unter anderem die Niederlassung von Haus- und Fachärzten mit bis zu 60.000 Euro. Psychotherapeuten können eine Förderung von bis zu 20.000 Euro erhalten. Mit dem Programm konnten bereits 411 Niederlassungen und Filialbildungen gefördert werden.
Voraussetzung ist insbesondere, dass sich die Mediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liegt die Grenze bei 40.000 Einwohnern. Zu dem Programm gehören auch die Vergabe von Stipendien an Medizinstudierende (600 Euro monatlich) und die Förderung innovativer medizinischer Versorgungskonzepte.
Quelle: stmgp.bayern.de