Berlin:

Verstärkt in Forschung und Innovation investieren

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat heute ihr elftes
Gutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit
an die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka übergeben. Die Expertenkommission
bescheinigt der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik eine positive
Dynamik. Gleichzeitig betont sie Herausforderungen wie den digitalen Wandel
und ein verlangsamtes Produktivitätswachstum. Deshalb müsse die
Hightech-Strategie (HTS) zügig weiterentwickelt werden. Gleichzeitig
sprechen sich die Expertinnen und Experten für eine schnelle Umsetzung und
Finanzierung des von Bildungsministerin Wanka vorgeschlagenen DigitalPakts
Schule aus.

„Deutschland ist in den Feldern Forschung und Innovation hervorragend
aufgestellt. Um unseren Wohlstand und unsere Spitzenposition zu wahren,
müssen Bildung und Forschung in Bund und Ländern weiterhin Priorität
haben. Wir müssen die digitale Bildung stärken, den Transfer guter Ideen
in die Anwendung verbessern und unvermindert kraftvoll unsere Investitionen
in Forschung und Entwicklung (F&E) fortsetzen“, sagte
Bundesforschungsministerin Wanka.

Die HTS steht für den erfolgreichen innovationspolitischen Kurs der
Bundesregierung. Ihre Wirkung zeigt sich an Deutschlands starker
internationaler Position. Deutschland belegt bei internationalen Rankings,
wie dem EU-Innovationsanzeiger, vordere Plätze und gilt als Land mit einem
zukunftsorientierten Innovationssystem. Das macht sich auch in der
Wirtschaft bemerkbar: Die Innovationsausgaben deutscher Unternehmen stiegen
2016 auf einen Rekordwert von rund 160 Mrd. Euro. Kein anderes
europäisches Land gibt so viel für Innovationen aus. Dennoch sinkt in
Deutschland, wie die Expertenkommission herausstellt, der Anteil an
Unternehmen mit Innovationsaktivitäten. Die Bundesregierung wird dieser
Entwicklung entgegensteuern und künftig noch stärker auf Vernetzung und
eine Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen setzen. Die auch von der
EFI geforderte Stärkung der Fachhochschulen mit ihrem besonderen Potenzial
in der angewandten Forschung steht dabei ebenso auf der Agenda wie die
Förderung von Erfindergeist und unternehmerischem Mut. Mit der
Förderinitiative „Innovative Hochschule“ von Bund und Ländern sowie dem
Konzept „Mehr Chancen für Gründungen – Fünf Punkte für eine neue
Gründerzeit“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
bereits wichtige Weichen für neue Transferstrategien der Hochschulen und
die Stärkung von Start-ups im Ideen-, Wissens- und Technologietransfer
gestellt. Mit dem Zehn-Punkte-Programm „Vorfahrt für den Mittelstand“ hat
das BMBF seine Förderpolitik für mehr Innovationen bei KMU neu
aufgestellt. Es bringt die KMU in die richtigen Partnerschaften, etwa mit
Hochschulen in ihrer Region oder außeruniversitären
Forschungseinrichtungen, erleichtert den Zugang zu Förderangeboten und
stärkt die Einbindung der KMU in die Dynamik von Schlüsselbereichen wie
Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Die EFI zeigt in ihrem Gutachten Handlungsfelder auf, um den
Innovationsstandort Deutschland weiter voranzubringen. Sie empfiehlt der
Bundesregierung, ihre Maßnahmen insbesondere in den Bereichen digitaler
Wandel und digitale Schlüsselkompetenzen, Wissenschaftssystem,
Grundlagenforschung und Transfer, europäische Forschungs- und
Innovationspolitik, radikale Innovationen, autonome Systeme und künstliche
Intelligenz weiterhin zu verstärken.

„Die Dynamik am Innovationsstandort Deutschland wollen wir
aufrechterhalten. Dazu wollen wir die HTS konsequent weiterentwickeln und
die F&E-Ausgaben bis zum Jahr 2025 auf 3,5 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts steigern. Das wird nur dann gelingen, wenn wir noch
mehr Unternehmen motivieren, Innovationen hervorzubringen. Hierfür
brauchen wir eine steuerliche F&E-Förderung. Ich unterstütze daher die
von der EFI mit dem aktuellen Gutachten nochmals unterstrichene Forderung,
ein solches Instrument einzuführen. Gleichzeitig werden wir uns in Zeiten
des anstehenden Brexit und der laufenden Überlegungen zum nächsten
Forschungsrahmenprogramm für eine starke und effektive europäische
Forschungs- und Innovationspolitik einsetzen“, so Wanka.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation berät die Bundesregierung
seit 2007. Die Kommission leistet wissenschaftlich fundierte
Politikberatung für die Forschungs- und Innovationspolitik und zeigt
jährlich Fortschritte und Handlungsmöglichkeiten auf.
Bundesforschungsministerin Wanka kündigte an, dass die Bundesregierung das
Gutachten sorgfältig prüfen und im Mai 2018 im Rahmen des Bundesberichtes
Forschung und Innovation dazu Stellung nehmen wird.

Quelle: bmbf.bund.de

Von redaktion