Berlin:
Huml setzt sich für den weiteren Ausbau ambulant betreuter Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige ein – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Zahl im Freistaat ist auf 339 gestiegen – Große Chance für kleine Gemeinden
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt sich für den weiteren Ausbau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige ein. Huml betonte am Montag anlässlich der Jahrestagung „Ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern“ in Nürnberg: „Ambulant betreute Wohngemeinschaften sind ein wichtiger Baustein unserer Pflegeversorgungslandschaft: Wenn die Pflegebedürftigen nicht mehr im häuslichen Umfeld bleiben können und ein Heimaufenthalt nicht gewünscht ist, stellen ambulant betreute Wohngemeinschaften für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen eine immer beliebtere Alternative dar. Denn sie ermöglicht den pflegebedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter.“
Die Ministerin ergänzte: „In Bayern ist die Zahl der ambulant betreuten Wohngemeinschaften in den vergangenen Jahren rasant angestiegen: Bis zum Jahresende 2017 gab es 339 ambulant betreute WGs im Freistaat. Das sind 13 Prozent mehr als noch im Vorjahr. 2.364 pflegebedürftige Menschen werden hier betreut. 2016 waren es noch 2.098 Mieterinnen und Mieter.“ Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördert den Aufbau einer solchen WG mit einer Anschubfinanzierung von maximal 40.000 Euro im Rahmen der Förderrichtlinie Pflege – WoLeRaF.
Huml unterstrich: „Wir wollen den flächendeckenden Ausbau dieser Wohnform in Bayern auch künftig weiter voranbringen. In diesem Jahr stellen wir dafür Mittel in Höhe von 750.000 Euro zur Verfügung. Seit 2008 konnten wir insgesamt 80 ambulant betreute Wohngemeinschaften mit 6,7 Millionen Euro fördern, so dass mehr Menschen mit Pflegebedarf dort einziehen können. Gerade für kleine Gemeinden in ländlichen Regionen ist diese Wohnform ideal und eine riesige Chance. Denn die Pflegebedürftigen können so in ihrer vertrauten Umgebung bleiben.“
Derzeit gibt es 89 sogenannte Demenz-WGs in Bayern für Menschen mit Demenzerkrankungen. Eine weitere bedeutende Rolle spielen Intensivpflege-WGs: Knapp 800 Menschen werden im Freistaat derzeit in ambulant betreuten Wohngemeinschaften intensivpflegerisch betreut. Etwa jede zweite WG ist eine Intensivpflege-WG.
Huml erläuterte: „In ambulant betreuten Wohngemeinschaften sind Pflegebedürftige durch selbst organisierte Pflege- und Betreuungsleistungen gut versorgt – und sie leben in einer fast familiären Atmosphäre. Die Mieter gestalten ihren Alltag und das Zusammenleben selbstständig.“
In jeder Wohngemeinschaft ist ein Gremium der Selbstbestimmung einzurichten, das den Kern dieser Wohn- und Betreuungsform darstellt. Ist der Mieter selbst nicht mehr in der Lage, sich dort zu vertreten, übernehmen die Angehörigen oder ein Vertreter diese Aufgabe.
In diesem Zusammenhang hat das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium auch die „Koordinationsstelle ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern“ beauftragt. Ihre Aufgabe ist es, pflegebedürftige Menschen, Angehörige und Initiatoren von Wohngemeinschaften zu beraten und zu unterstützen. Die Koordinationsstelle mit Sitz in München veranstaltet regelmäßig Fachtagungen, Seminare und Fachvorträge im Rahmen von Veranstaltungen in allen Regierungsbezirken Bayerns. Bei Bedarf bietet sie auch persönliche und individuelle Beratungsgespräche vor Ort in den Städten, Märkten und Gemeinden an.
Quelle: stmgp.bayern.de