München:

Huml rät Schwangeren zu striktem Alkoholverzicht auch an Silvester – Bayerns Gesundheitsministerin: Im Freistaat kommen jährlich rund 2.000 Neugeborene mit Alkoholschäden auf die Welt

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml rät schwangeren Frauen, auch an Silvester auf Alkohol zu verzichten. Huml betonte am Freitag: „Für viele Menschen gehört das Anstoßen mit Sekt zum Rutsch ins neue Jahr. Aber für Schwangere sollte Alkohol auch in dieser Nacht tabu sein – zum Schutz des ungeborenen Kindes im Mutterleib. Denn klar ist: Schon ein geringer Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann zu erheblichen gesundheitlichen Folgen für das Baby führen. Es sind sowohl Fehlbildungen als auch Entwicklungsstörungen und geistige Behinderung möglich.“

Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, fügte hinzu: „Alkohol kann ungehindert die Plazenta passieren, so dass der Embryo oder Fötus den gleichen Alkoholspiegel wie seine Mutter aufweist. Das heißt: Während die werdende Mutter ein Glas Sekt vielleicht kaum spürt, kann das Ungeborene schon einen Vollrausch davon haben, der die kindliche Entwicklung empfindlich stören kann. Daran sollte auch in Feierlaune gedacht werden.“

In Deutschland kommen jedes Jahr Schätzungen zufolge rund 4.000 Kinder mit dem sogenannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) und 10.000 weitere Kinder mit unterschiedlich ausgeprägten Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) zur Welt. Überträgt man diese Zahlen auf Bayern, sind hier etwa 2.000 Neugeborene jährlich von leichten bis schweren Alkoholschäden betroffen. Gerade bei den leichteren Alkoholspektrumstörungen ist von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen.

Huml unterstrich: „Diese Kinder leiden ihr ganzes Leben lang an den Folgen des Alkoholkonsums ihrer Mütter – dabei wären diese Schädigungen und Behinderungen völlig vermeidbar. Deshalb sollten auch die Partner von Schwangeren diese darin bestärken, auch an Silvester oder bei anderen Partys auf Alkohol zu verzichten.“

Die erfolgreiche Präventionskampagne „Schwanger? Null Promille!“ des bayerischen Gesundheitsministeriums informiert über das Thema Alkohol in der Schwangerschaft. Unterstützt wird sie durch ein breites gesellschaftliches Bündnis im Präventionspakt Bayern. Mit der Botschaft „Kleiner Verzicht. Größtes Glück.“ richtet sich die Kampagne an werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten.

Die Ministerin ergänzte: „In mittlerweile acht Sprachen informiert die Kampagne unter www.schwanger-null-promille.de, warum Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein Risiko ist – und wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Seit dem Start der Kampagne im Jahr 2012 hat das bayerische Gesundheitsministerium 550.000 Euro in die Aufklärungskampagne investiert.“

Mehr zum Thema: https://www.gesundheit.de/familie/schwangerschaft/rauchen-in-der-schwangerschaft-und-alkohol-in-der-schwangerschaft/alkoholgeschaedigte-babies-gezeichnet-fuer-s-leben.

Quelle: stmgp.bayern.de

Von redaktion