München:

Huml für bessere Früherkennung von Typ-1-Diabetes bei Kindern – Bayerns Gesundheitsministerin zum Welt-Diabetestag: Rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann Leben der jungen Patienten deutlich verbessern

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will erreichen, dass Diabetes vom Typ 1 bei Kindern früher als bisher erkannt wird. Huml betonte am Sonntag anlässlich des Welt-Diabetestags am 14. November: „Mein Ziel ist es, Eltern stärker für diese Zuckerkrankheit zu sensibilisieren. Denn eine rasche Diagnose und die rechtzeitige Behandlung beugen auch der späteren Entwicklung schwerwiegender Folgeerkrankungen wie etwa Bluthochdruck und Durchblutungsstörungen vor.“

Die vom bayerischen Gesundheitsministerium geförderte ‚Fr1da‘-Studie des Helmholtz-Zentrums soll die Früherkennung von Typ-1-Diabetes im Kindesalter im Freistaat weiter verbessern. Im Rahmen der Studie können Eltern in Bayern ihre Kinder im Alter zwischen knapp zwei und fünf Jahren entweder im Rahmen der Kinder-Vorsorgeuntersuchungen (U7, U7a, U8, U9) oder auch bei jedem anderen Kinderarztbesuch kostenlos auf ein Frühstadium des Diabetes Typ-1 testen lassen. Hierfür werden dem Kind einige Blutstropfen aus dem Finger entnommen.

Huml fügte hinzu: „Bislang haben in Bayern über 70.000 Kinder im Alter von knapp zwei bis fünf Jahren an der Studie teilgenommen. Dabei konnten 221 Fälle von Typ-1-Diabetes in einem frühen Stadium entdeckt werden. Die Studie wird so lange weiterlaufen, bis 100.000 Kinder im Freistaat untersucht wurden. Wir unterstützen diese im Januar 2015 gestartete Studie mit insgesamt 80.000 Euro“.

In Bayern leiden Schätzungen zufolge bis zu 4.500 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 20 Jahren an Diabetes Typ-1. Diese Erkrankung ist bundesweit die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Ihre Ursache ist eine Autoimmunreaktion, bei der die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch körpereigene Abwehrprozesse zerstört werden.

Huml, die approbierte Ärztin ist, erläuterte: „Diabetes Typ-1 ist bislang nicht heilbar. Bei einer rechtzeitigen Diagnose und mit einer optimalen Blutzuckereinstellung können die jungen Patienten jedoch ein nahezu normales Leben führen. Deshalb ist es so wichtig, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen!“

Zu den Hauptsymptomen gehören unter anderem starker Durst und häufiges Wasserlassen. Bei Verdacht sollten Eltern ärztlichen Rat suchen.

Vom Typ-1-Diabetes zu unterscheiden ist der Typ-2-Diabetes, der in der Regel erst im Erwachsenenalter auftritt und eng mit dem Lebensstil zusammenhängt. Risikofaktoren sind hier vor allem Bewegungsmangel, starkes Übergewicht und eine sehr zucker- und fetthaltige Ernährung. In Bayern leiden Schätzungen zufolge bis zu eine Million Menschen daran (Bayerischer Diabetesbericht 2014). Experten vermuten eine hohe Dunkelziffer. Denn im Anfangsstadium verläuft Diabetes mellitus oft lange unbemerkt.

Im Rahmen der ärztlichen Vorsorgeuntersuchung „Check up ab 35“, die Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre in Anspruch nehmen können, wird gezielt unter anderem nach Hinweisen auf Diabetes gesucht. Bereits eine Umstellung des Lebenswandels hin zu einer gesünderen Ernährung und mehr Bewegung kann das Risko für Typ-2-Diabetes senken.

Huml betonte: „Das bayerische Gesundheitsministerium wirbt bei den Bürgern für eine gesundheitsförderliche Lebensweise. Der Bayerische Präventionsplan weist auf die Bedeutung einer gesunden Ernährung und ausreichend körperlicher Bewegung für alle Altersgruppen hin. Schon im Kindesalter müssen wir dafür den Grundstein legen. Denn nicht selten beginnen Gewichtsprobleme schon im Kindes- und Jugendalter. Mit den Gewichtsproblemen gehen häufig gravierende körperliche und seelische Folgen einher.“

Quelle: stmgp.bayern.de

Von redaktion