München:
Huml will Gesundheitschancen von Migrantinnen und Migranten weiter verbessern – Bayerns Gesundheitsministerin zur Tagung „Migration und psychische Gesundheit“ des Projekts „MiMi – Mit Migranten für Migranten“
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt auf das interkulturelle Gesundheitsprojekt „MiMi – Mit Migranten für Migranten“, um die Gesundheit von Migranten in Bayern zu stärken. Huml betonte am Montag anlässlich einer Tagung des Projektträgers Ethno-Medizinisches Zentrum e.V. in München: „Mein Ziel ist es, die Gesundheitschancen von Menschen mit Migrationshintergrund weiter zu verbessern. Dieses Ziel haben wir auch ausdrücklich in unseren Bayerischen Präventionsplan aufgenommen. Wichtig ist hier auch die Vorbeugung psychischer Störungen, die inzwischen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland gehören.“
Die Ministerin erläuterte: „Eine psychische Erkrankung kann jeden treffen. Das gilt in besonderer Weise für die Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Denn in vielen Fällen bedeutet eine Zuwanderung eine zusätzliche seelische Belastung.“
Im Rahmen der Kampagne „Bitte stör mich! Aktiv gegen Depression“ (von Oktober 2016 bis Mitte April 2017) hat das bayerische Gesundheitsministerium psychische Erkrankungen und insbesondere die Depression in den Fokus genommen. Ziel der Kampagne war es, die Entstigmatisierung psychischer Störungen weiter voranzutreiben und für mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu werben.
Huml verwies darauf, dass auch Suchterkrankungen im Bereich der psychischen Gesundheit eine bedeutende Rolle spielen. Sie betonte: „Das Risiko für eine Suchterkrankung steigt durch die psychosozialen Belastungen, die mit Migration und ihren Nachwirkungen verbunden sind. Sehr gerne habe ich daher das MiMi-Modellprojekt ‚Interkulturelle Suchthilfe in Bayern mit Migranten für Migranten‘ unterstützt. Es soll dazu beitragen, dass Betroffene Ansprechpartner finden und sich im System der Suchthilfe zurechtfinden.“
Die Ministerin hob auch die Bedeutung von Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen hervor: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, Menschen mit Migrationshintergrund auf die Angebote zur Vorsorge und Früherkennung aufmerksam zu machen. Die Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern sind hier ein wichtiges Beispiel. Mögliche gesundheitliche Risiken oder Beeinträchtigungen der Entwicklung können bei solchen Untersuchungen frühzeitig erkannt werden. Wenn notwendig, können Hilfe und Unterstützung rechtzeitig einsetzen. Das ist ein unschätzbarer Beitrag zum gesunden Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen!“
Das bayerische Gesundheitsministerium fördert das Projekt „MiMi“ des Ethno-Medizinischen Zentrums seit seinem Start im Jahr 2008. Im Rahmen der Initiative Gesund.Leben.Bayern. wurde das Projekt im Freistaat bereits mit über einer Million Euro unterstützt.
Die Ministerin erläuterte: „Im Rahmen des Projekts geben ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren Informationen zur Gesundheit und zu unserem Gesundheitssystem an Menschen mit Migrationshintergrund in ihrer jeweiligen Muttersprache weiter. Bereits 411 solcher Mediatoren sind landesweit an 12 ‚MiMi-Standorten‘ in ganz Bayern beteiligt. Im Projektverlauf hat sich das Projekt zu einem ‚Best-Practice-Programm‘ für die Integration und die interkulturelle Gesundheitsförderung von Migranten in Bayern entwickelt. Das Engagement aller Beteiligten verdient Respekt und Anerkennung.“
Quelle: stmgp.bayern.de