Mädchen züchten Kristalle, kommen mit Zauberknete den Geheimnissen der Materialforschung auf die Spur oder experimentieren mit Lasern: Der „Girls‘ Day“ macht’s möglich. Er findet am 26. April 2012 zum zwölften Mal statt. „Dieser bundesweite Mädchen-Zukunftstag zeigt, welche vielfältigen Chancen eine berufliche Ausbildung für Mädchen bietet, insbesondere in technisch-naturwissenschaftlichen Bereichen“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. „Der Girls‘ Day eröffnet Mädchen und jungen Frauen neue Perspektiven und fordert dazu auf, immer noch vorhandene Klischee-Vorstellungen über ,typisch männliche‘ und ,typisch weibliche‘ Berufe zu überprüfen und über Bord zu werfen.“
Betriebe, Hochschulen, Unternehmen, Forschungszentren und Sozialpartner in ganz Deutschland laden Mädchen dazu ein, vor allem technisch-naturwissenschaftliche Berufsfelder für sich zu entdecken. Bei den Mitmachangeboten stehen Spaß, Faszination und erste Einblicke in die berufliche Praxis im Vordergrund. „Wir wollen in diesem Jahr zeigen, dass es im Forschungsbereich viele spannende und interessante Berufsbilder mit Zukunft gibt – und zwar für Mädchen genauso wie für Jungen“, betonte Schavan. Hierfür kooperiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit Forschungseinrichtungen in Berlin-Adlershof. „Darüber hinaus bietet der Girls‘ Day den beteiligten Unternehmen die Chance, junge Frauen für zukunftsträchtige Berufe zu interessieren und zu gewinnen, in denen sie bisher noch unterrepräsentiert sind. Das ist auch die Grundlage, um langfristig die Repräsentanz von Frauen in herausgehobenen Positionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zu
verbessern.“
Der Girls‘ Day ist inzwischen nicht nur ein Erfolg in Deutschland, er ist Vorbild für ähnliche Aktionen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern. Die jährlichen Evaluierungen des Girls‘ Day durch die Bundesweite Koordinierungsstelle Girls‘ Day am Bielefelder Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. zeigen: Die Zahl der teilnehmenden Unternehmen und Institutionen wächst kontinuierlich. Mit ihren Veranstaltungen haben sie bisher mehr als eine Million Mädchen erreicht, deren Bild und Einschätzung technischer Berufe sich zum Positiven verändert. Auch für die Unternehmen ergibt sich ein Mehrwert, denn eine wiederholte Teilnahme am Girls‘ Day hat positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur und führt zu mehr Gleichstellungsbewusstsein. Etwa 10 Prozent der Unternehmen haben mittlerweile junge Frauen eingestellt, die am Girls‘ Day teilgenommen haben.
Das BMBF kooperiert in diesem Jahr mit Forschungseinrichtungen in Berlin-Adlershof: mit dem Ferdinand-Braun-Institut – Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik, dem Leibniz-Institut für Kristallzüchtung im Forschungsverbund Berlin e.V., der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in der Helmholtz-Gemeinschaft. 24 Mädchen aus drei Berliner Schulen haben dort die Möglichkeit, in Gruppen jeweils zwei Forschungsinstitute kennenzulernen. Einen ganzen Tag lang können sie sich mit der Welt der Lasertechnik vertraut machen, Einblicke in die Materialforschung gewinnen oder 3-D-Welten kreieren.
Quelle: bmbf.de