München:
Scharf: Nationalpark-Dialog in der Rhön wird fortgesetzt
Der Dialog zu einem möglichen Nationalpark in der Rhön wird fortgesetzt. Das ist das Ergebnis einer weiteren Dialogveranstaltung mit der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf, den Landräten Thomas Bold (Bad Kissingen) und Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) sowie den Mitgliedsgemeinden der Kreuzbergallianz, die am Montagabend im Kloster Kreuzberg in Bischofsheim stattfand. Ministerin Scharf erklärte: „Ich bin gerne wieder selbst in die Rhön gekommen, um mit den Verantwortlichen vor Ort über die Zukunft ihrer Region zu diskutieren. In einem offenen und fachlich sehr fundierten Gespräch haben wir weitere Fragen geklärt. Ich freue mich, dass die Vertreter der Region weiterhin bereit sind, einen ergebnisoffenen Dialog zu führen. Der dritte Nationalpark in Bayern ist eine historische Entscheidung. Der Dialog läuft momentan mit den Regionen Rhön, Spessart, Donau-Auen und Frankenwald.“
Bei der Dialogveranstaltung in Bischofsheim standen spezifische die Rhön betreffende Fragen im Mittelpunkt. Umweltministerin Scharf betonte, dass nach einer ersten naturschutzfachlichen Prüfung in der Rhön kein Wegegebot vorgesehen sei. Ebenso sei die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz zu unveränderten Bedingungen gesichert. Insbesondere wurde auch das Thema Jagd angesprochen. In einem Nationalpark gibt es ein umfassendes Wildtiermanagement in der Verantwortung der Nationalparkverwaltung und der angrenzenden unteren Jagdbehörden, so Scharf. Zentrales Ziel sei es zum einen, die Schutzziele des Nationalparks umzusetzen. Zum anderen sollen Auswirkungen der Wildbestände eines Nationalparks auf die angrenzende Kulturlandschaft vermieden oder Tierseuchen verhindert werden. Dazu wurde von Seiten der Ministerin bekräftigt, dass im Rahmen des Wildtiermanagements in einem Nationalpark die Einbeziehung der privaten Jäger unerlässlich sei.
Außerdem wurde eine Arbeitsgrundlage für eine Gebietskulisse präsentiert. Die Ministerin betonte, dass es sich dabei um keine Festlegung auf eine Nationalparkkulisse handelt. Vielmehr soll die Gebietskulisse im weiteren Dialogprozess mit der Region konkretisiert werden, bis schließlich ein maßgeschneiderter Gebietsvorschlag vorliegt.
Daneben wies die Ministerin darauf hin, dass die für einen Nationalpark erforderlichen 75 Prozent Naturzone erst über einen Zeitraum von 30 Jahren sukzessive erreicht werden müssten. Die ersten 30 Jahre des Nationalparks stellen also eine Übergangszeit dar. Für einen Nationalpark ist insgesamt eine Fläche von 10.000 Hektar erforderlich. Die Rhön wäre ein Entwicklungsnationalpark.
Weitere Informationen zum Thema Nationalparke unter www.np3.bayern.de
Quelle:stmuv.bayern.de