Berlin:
Top-Chancen auf Ausbildung
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind für Jugendliche so gut wie
nie. Rechnerisch standen 100 ausbildungsplatzsuchenden Schulabgängerinnen
und Schulabgängern 104,2 Ausbildungsangebote gegenüber. Die Zahl der neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge blieb mit 520.300 gegenüber dem
Vorjahr nahezu konstant. Das sind Ergebnisse aus dem Berufsbildungsbericht
2017, der heute vom Bundeskabinett beschlossen wurde.
„Jugendliche haben selten so gute Chancen auf einen interessanten
Ausbildungsplatz und attraktive Berufsperspektiven gehabt wie heute. Die
Praxisnähe, die guten Übergänge von der Ausbildung in Beschäftigung und
die im EU-Vergleich geringe Jugendarbeitslosigkeit begründen den Erfolg
und das auch international hohe Ansehen unseres dualen Ausbildungssystems.
Es gibt allen Grund, die gesellschaftliche Wertschätzung der dualen
Ausbildung wieder zu erhöhen“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna
Wanka.
Für viele Betriebe ist es schwieriger geworden, ihre Ausbildungsplätze zu
besetzen. Ein Indiz dafür ist der neue Höchststand von 43.500 bei der
Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten unbesetzten Ausbildungsstellen.
Dem standen rund 20.600 unversorgte Bewerber gegenüber. Damit stellen
Passungsprobleme zwischen Angebot und Nachfrage weiterhin eine zentrale
Herausforderung dar. Zudem ist die Quote der Ausbildungsbetriebe erneut
rückläufig und betrug 2015 20 Prozent.
Die demographische Entwicklung verbunden mit dem Trend zu höheren
Schulabschlüssen und der gestiegenen Anzahl von Studienanfängern
erfordern es, die Attraktivität und Qualität des Berufsbildungssystems
weiter zu stärken. Hierzu hat das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) im vergangenen Jahr eine bundesweite Informationskampagne
„Du + Deine Ausbildung = praktisch unschlagbar!“ gestartet. Mit dem neuen
Aufstiegs-BAföG und dem verbesserten Weiterbildungsstipendium des BMBF
wurden weitere Schritte unternommen, um die berufliche Bildung attraktiver
zu machen. Das Stipendium kann für berufsbezogene Weiterbildung eigener
Wahl genutzt werden. Seit diesem Jahr wurden die Förderleistungen des
Programms deutlich erhöht.
Mit der Initiative zur Integration von Studienabbrecherinnen und
Studienabbrechern in die berufliche Bildung hat das BMBF ein neues,
zielgruppengerechtes Informations-, Beratungs-, und Vermittlungsangebot
geschaffen. Außerdem unterstützt das BMBF mit dem Programm JOBSTARTER
plus Unternehmen bei der betrieblichen Ausbildung. Ziel ist, dass sich
wieder mehr Klein- und Kleinstbetriebe an der Ausbildung beteiligen.
Herausforderung und Chance zugleich ist weiterhin die Bildungsintegration
von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive, die in den vergangenen Jahren nach
Deutschland gekommen sind. Dies spiegelt sich auf dem Ausbildungsmarkt 2016
noch nicht unmittelbar wider, da die Asylverfahren und die Sprach- und
Integrationskurse im Vordergrund standen. Angesichts der hohen Zahl junger
Flüchtlinge unter 25 Jahren ist im nächsten Jahr jedoch mit einem
deutlichen Anstieg der Nachfrage von Ausbildungsbewerberinnen und
-bewerbern zu rechnen. „Wichtig sind hier insbesondere auch Maßnahmen, die
dabei helfen, die Kompetenzen von geflüchteten Menschen zu messen und
anzuerkennen. Hier sind wir als BMBF mit dem Anerkennungsgesetz und der
Initiative VALIKOM zur bundesweiten, standardisierten Kompetenzfeststellung
für Berufserfahrene ohne formellen Abschluss aktiv“, sagte Wanka.
Der Berufsbildungsbericht 2017 ist im Internet abrufbar unter:
https://www.bmbf.de/pub/Berufsbildungsbericht_2017.pdf
Der Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2017 kann auf den Internetseiten
des Bundesinstituts für Berufsbildung abgerufen werden unter:
https://www.bibb.de/datenreport-2017 <http://www.bibb.de/datenreport-2017>
Quelle: bmbf.bund.de