Berlin:
Scharf: Spirale beim Konsummüll durchbrechen
Weitere Maßnahmen gegen Becherflut
Um den Konsummüll in den Städten zu verringern und vor allem Alltagsmüll wie Coffee-to-go-Becher zu reduzieren, hat das Bayerische Umweltministerium am 8. März einen weiteren Runden Tisch ausgerichtet. Die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf betonte hierzu: „Die Becherflut ist ein zunehmendes Ärgernis in unseren Städten. Wir müssen die Spirale beim Konsummüll durchbrechen. Ein nachhaltiger und schonender Umgang mit wertvollen Rohstoffen muss im täglichen Leben zur Selbstverständlichkeit werden. Unser Ziel ist es deshalb, den Verbrauch von Einwegbechern dauerhaft zu senken. Deshalb arbeiten wir an einem Bündnis gegen die Becherflut. Jeder Verbraucher kann hier selbst viel tun. Wir setzen auf freiwillige Maßnahmen. Wir wollen die Bürger mitnehmen. Der Königsweg ist der Einsatz von Mehrwegbechern und die Aufklärung der Verbraucher. Nun geben wir den Startschuss für weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Becherberge in unseren Städten.“ Ende 2016 hatte das Umweltministerium in einer ersten Gesprächsrunde das Fundament für ein Bündnis gegen die Becherflut gelegt. Darauf soll nun aufgebaut werden. Mit der zweiten Sitzung des Runden Tisches wurden die erfolgreichen Gespräche zwischen Umweltministerium und Vertretern aus Wirtschaft, Verbänden und Kommunen fortgesetzt. Zugleich wurden weitere konkrete Maßnahmen vorgestellt. So standen beispielsweise die Entwicklung einer Praxishilfe für Bäckereien und die Systemgastronomie zur Befüllung mitgebrachter Becher oder der Aufbau einer speziellen Themenseite mit Ratgeber im Internet auf der Tagesordnung. Auch gibt es ab sofort eine interaktive Karte auf der Internetseite des Umweltministeriums, die bayernweit Cafés zeigt, bei denen Kaffee umweltfreundlich auch in selbst mitgebrachte Becher abgefüllt wird. Begleitet wird die Karte mit einer Verlosungsaktion auf Facebook.
Zum Runden Tisch eingeladen waren beispielsweise Vertreter der großen Bäckereien, der Systemgastronomie, der Deutschen Bahn, der DEHOGA, der HDE sowie der bayerischen Kommunen. Auch verschiedene Einzelaktivitäten der Gesprächsteilnehmer hat das Umweltministerium, insbesondere durch Beratung in lebensmittelrechtlicher Hinsicht, unterstützt. So hat das Umweltministerium beispielsweise eine große Fast-Food-Kette bei der Entwicklung und Umsetzung einer Möglichkeit beraten, mitgebrachte Becher zu befüllen. Auch das Start-up „reCup“, das ein bundesweites Mehrwegbecher-System entwickelt, wurde unterstützt.
Den Frühstückskaffee auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule in einem Einwegbecher nebenher zu trinken ist zwar bequem, verursacht aber wahre Müllberge. Fast 3 Milliarden Coffee-to-go-Becher verbrauchen die Deutschen pro Jahr. Gleichzeitig werden Rohstoffe für die Becher benötigt: Holz für die Becher, Rohöl für die Beschichtung. Neben Pappe werden auch große Mengen an Kunststoff für die Herstellung der Plastikdeckel benötigt.