Berlin:
Städtebau/Nationale Projekte
Hendricks fördert 24 „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit rund 65
Millionen Euro
Bundesbauministerin Barbara Hendricks hat heute die 24 ausgewählten
„Nationalen Projekte des Städtebaus 2017“ bekannt gegeben, die mit
insgesamt rund 65 Millionen Euro gefördert werden. Beworben hatten sich
Gemeinden aus ganz Deutschland mit 90 einzelnen Projekten. Schwerpunkte
der Förderung in diesem Jahr sind der demografiegerechte und
barrierefreie Umbau der Städte und Gemeinden, Maßnahmen zur Konversion
von Militärflächen und städtebauliche Kooperationen.
Hendricks: „Die geförderten Vorhaben sind Premiumprojekte der Baukultur
in Deutschland. Sie zeigen dem ganzen Land und sogar darüber hinaus,
welch innovative und hochwertige Lösungen der deutsche Städtebau zu
bieten hat. Das Programm ist damit ein wichtiges Experimentierfeld für
aktuelle Fragen der Stadtentwicklung. Bei der Auswahl der Vorhaben war uns
auch wichtig, wie sich Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Projekte
einbringen.“
Auf den Projektaufruf 2017 sind 90 Projektskizzen von Städten und
Gemeinden mit einem beantragten Bundeszuschuss von rund 316 Millionen Euro
eingegangen. Eine interdisziplinär besetzte Expertenjury unter Vorsitz
des Parlamentarischen Staatssekretärs Florian Pronold hat sich für die
Förderung von 24 Projekten in ganz Deutschland ausgesprochen. Dieser
Empfehlung ist Bundesbauministerin Hendricks nun gefolgt. Erste Maßnahmen
können damit bereits vor dem Sommer beginnen.
Das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ ist inhaltlich breit
aufgestellt, um städtebauliche Projekte mit unterschiedlicher Zielsetzung
berücksichtigen zu können. Gefördert werden in diesem Jahr
schwerpunktmäßig Maßnahmen zur Konversion von Militärflächen,
darunter das Kulturquartier Lagarde auf einem ehemaligen Kasernengelände
in Bamberg und der weitere Ausbau der Sayner Eisenhütte in Bendorf, einem
bedeutenden technischen Denkmal des 19. Jahrhunderts. Als Beispiel für
den Rückbau der „autogerechten“ Stadt der 60er und 70er Jahre vor dem
Hintergrund einer klimagerechten und zu mehr Lebensqualität beitragenden
Stadtplanung wird die Untertunnelung des Englischen Gartens in München
gefördert, die die bestehende Zerschneidung der zentralen Grünanlage
rückgängig macht und den Zusammenhang der historischen Parkanlage wieder
herstellt.
Im Schwerpunkt städtebaulicher Kooperationen wurde u.a. das Projekt
„Sprung über die Emscher“ im Ruhrgebiet ausgewählt. Es wird dort
eine Fuß- und Radverkehrsbrücke über das Wasserkreuz
Emscher/Rhein/Herne-Kanal samt Umgebungsgestaltung entstehen. Die Brücke
vernetzt Einzelprojekte der Emscherregion und ist das Hauptvorhaben im
interkommunalen Entwicklungskonzept der Städte Castrop-Rauxel,
Recklinghausen, Herten und Herne.
Die Weiterentwicklung und die barrierefreie Gesamterschließung der
Künstlerhäuser auf der Darmstädter Mathildenhöhe wird als eines der
Projekte im Schwerpunkt barrierefreier Umbau gefördert. Das Ensemble auf
der Darmstädter Mathildenhöhe aus dem Jahr 1901 gilt als die erste
Internationale Bauausstellung (IBA) Deutschlands und steht auf der
deutschen Liste für künftige Nominierungen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Zu den national bedeutenden Projekten des Städtebaus gehören aber auch
herausragende Projekte außerhalb der genannten Schwerpunkte, die von
nationaler Bedeutung sind, z.B. der Ausbau des Dokumentationszentrums auf
dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände, einer der größten
städtebaulichen Hinterlassenschaften der NS-Zeit in Deutschland oder der
Bau einer internationalen Begegnungs- und Bildungsstätte in der Nähe der
KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen.
Wegweisend im Hinblick auf deutschlandweit drängende städtebauliche
Herausforderungen sind die Förderungen des „Campus Efeuweg“, eines
Sprach- und Bewegungszentrums mitten in einer der markantesten
Großwohnsiedlung Deutschlands, der Berliner Gropiusstadt, oder Maßnahmen
zur Revitalisierung des Ihme-Zentrums in Hannover als „Stadtreparatur“
der 70er Jahre.
Der Jury „Nationale Projekte des Städtebaus“ gehörten unter dem
Vorsitz von Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesbauministerium, die Mitglieder des Deutschen Bundestags Christian
Haase, Kai Wegner, Dr. Anja Weisgerber, Michael Groß, Hiltrud Lotze,
Kerstin Kassner und Christian Kühn an, außerdem als Fachexperten Prof.
Dr. Jörg Haspel (Präsident des Deutschen Nationalkomitees ICOMOS); Prof.
Dr. Dr. Werner Durth (TU Darmstadt); Andrea Gebhard (ehem. Präsidentin
bdla); Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher (TU Dortmund); Karen Pein
(Geschäftsführerin der IBA Hamburg); Prof. Dr. (I) Elisabeth Merk
(Stadtbaurätin München) und Prof. Dipl.-Ing. Martin zur Nedden (Wiss.
Direktor Difu).
Die vollständige Liste der „Nationalen Projekte des Städtebaus 2017“
steht unter folgendem Link: www.bmub.bund.de/N52065/
https://www.facebook.com/bmub.bund
https://www.instagram.com/bmub/
Quelle:bmub.bund.de