Berlin:
Erfolgreicher Start des ersten deutschen Telekommunikationssatelliten im geostationären Orbit seit
über 20 Jahren
Mit „H36W-1“ wurde am frühen Morgen des 28. Januar (deutsche Zeit) nach über 20 Jahren wieder ein
in Deutschland gebauter Telekommunikationssatellit in die geostationäre Umlaufbahn geschossen. Der
Satellit dient der Übertragung von Datenströnen sowie audiosvisueller Anwendungen. Die Entwicklung
der SmallGEO-Satellitenplattform wurde maßgeblich aus Deutschland initiiert und durch Beiträge der
Bundesregierung zu den entsprechenden ESA-Programmen unterstützt.
„Mit dem erfolgreichen Start des Telekommunikationssatelliten „H36W-1″ wurde heute ein weiteres
Stück deutscher Raumfahrtgeschichte geschrieben. Deutschland wollte zur Systemfähigkeit bei
Telekommunikationsatelliten zurückkehren. Das ist Ziel unserer Raumfahrtstrategie. Mit dem
gelungenen Start haben wir dabei einen wichtigen Meilenstein erreicht. Nun ist es an den
Unternehmen, diese Technologie auf den internationalen Märkten zu platzieren“, sagte Matthias
Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Die Wertschöpfung in Deutschland ist bei diesem Satelliten außerordentlich hoch. Die
Gesamtverantwortung liegt bei OHB System AG in Bremen. Der Hauptauftragnehmer für die
Telekommunikationsnutzlast ist die Firma Tesat-Spacecom GmbH aus Backnang. Dazu kommen zahlreiche
Zulieferer, vor allem aus dem Bereich der KMU.
Die SmallGEO-Plattform ist modular konzipiert, um verschiedene Bedürfnisse und Märkte zu bedienen.
Sie kann im Telekommunikationsbereich, der im Hinblick auf die Kommerzialisierung der Raumfahrt
eine wichtige Rolle spielt, in verschiedenen Formen eingesetzt werden. In der klassischen Variante
mit chemischen Antrieb wird der Zielorbit schnellstmöglich erreicht und die frühestmögliche
Einsatzbereitschaft hergestellt. In der FLEX-Variante wird SmallGEO alleine durch elektrischen
Antrieb seinen Zielorbit erreichen- eine Weiterentwicklung, die eine Verdopplung der
Nutzlastkapazität zulässt. Auch diese Entwicklung wird durch Beiträge der Bundesregierung zu den
entsprechenden ESA-Programmen unterstützt.
Die Plattform ist auch für die Erdbeobachtung verwendbar. Für die europäischen Wettersatelliten
Meteosat der dritten Generation bildet SmallGEO-Plattform ebenfalls die Grundlage und beweist damit
die vielfältige Einsetzbarkeit.
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Quelle:bmwi.bund.de