Tutzingen – München:
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie in Tutzing – 70 Jahre Einsatz für demokratische Diskussionskultur
„Evangelische Akademie in Tutzing ist seit 70 Jahren Ort der Begegnung, der Verständigung und Toleranz“
„Die Evangelische Akademie in Tutzing kann in diesem Jahr auf ein besonderes Jubiläum zurückblicken. Seit 70 Jahren ist sie nun schon ein Ort der Begegnung, der Verständigung und Toleranz sowie der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen auf einem hohen Niveau. Diese Institution bereichert die bayerische Kultur- und Bildungslandschaft seit ihrer Gründung im Jahr 1947 mit einer Vielzahl von hochkarätigen Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen“, würdigte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die langjährigen Verdienste der Evangelischen Akademie im Beisein von Bundespräsident Joachim Gauck und Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm beim Jahresempfang 2017 im Schloss Tutzing.
Minister Spaenle nahm dieses Jubiläum zum Anlass, am Positivbeispiel der Geschichte der Evangelischen Akademie auf die Bedeutung einer demokratischen Diskussionskultur und deren Vermittlung einzugehen: „Die Evangelische Akademie lädt zum offenen Diskurs ein, ja fordert geradezu dazu auf. Sie steht für eine weltoffene Kirche im Geiste des gegenseitigen Respekts. Dabei ist ihre Arbeit interdisziplinär, interkulturell, international und ökumenisch, womit die Akademie gewissermaßen einen Kontrapunkt gegen die Erosion von Werten und Umgangsformen und vorschnelle und unreflektierte Urteile setzt.“
70 Jahre Bayerische Verfassung – Eine Erfolgsgeschichte
Das Jubiläum lud den Minister ein, in diesem Zusammenhang an die ebenfalls nunmehr 70-jährige Erfolgsgeschichte der Bayerischen Verfassung und die schwierige Zeit der Entstehung dieses Dokuments zu erinnern: „Am Anfang dieser Geschichte stand das ,Trümmerfeld‘, von dem in der Präambel der Bayerischen Verfassung die Rede ist. Heute können wir dankbar auf die Leistungen der vergangenen 70 Jahre zurückblicken, die auf der Grundlage der Bayerischen Verfassung erbracht wurden. Wir können feststellen: Der Freistaat Bayern hat nicht nur eine gute Verfassung, sondern ist auch in einer guten Verfassung.“ Die Vermittlung der für eine funktionierende Demokratie essentiellen Prinzipien an junge Menschen, wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, obliegt den Schulen und Hochschulen, aber auch Institutionen wie der Evangelischen Akademie in Tutzing. „Der Freistaat Bayern hat sich den großen Herausforderungen der Bildungs- und Wissenschaftspolitik gestellt und dabei ein qualitativ
hochwertiges, differenziertes und durchlässiges Schulsystem, eine vielfältige Hochschullandschaft und ein breit gefächertes Kunst- und Kulturangebot etabliert, das sich national wie international höchster Anerkennung erfreut“, stellte Minister Spaenle fest. Die Akademien sind aus diesem Zusammenhang heute nicht wegzudenken. „Ich wünsche der Evangelischen Akademie auch künftig besten Erfolg in ihrer Bildungsarbeit. An ihrem 70. Geburtstag, den wir heute feiern dürfen, ist sie so aktiv und lebendig wie eh und je – nicht anders als der zweite Jubilar, unsere Bayerische Verfassung“, sagte Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle abschließend.
Historie der Evangelischen Akademie Tutzing
Die Gründung der Evangelischen Akademie Tutzing beruht auf einer Entscheidung des damaligen Landesbischofs im Jahr 1947. Die Akademiegebäude in ihrer heutigen Gestalt gehen zurück auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts, als Friedrich Graf von Viereck einen entsprechenden Umbau von Schloss Tutzing veranlasste. Im Jahr 1949 wurde das Anwesen von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern erworben. Der Leiter der Akademie ist seit 2011 Pfarrer Udo Hahn.
Quelle: stmbw.bayern.de